Von der Wiege bis zur Bahre: Religion Rapid

Der Fußballgott Steffen Hofmann wirbt nun auch auf der Straße um neue Verehrer. | Foto: SK Rapid/Jandl & Kuchar
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PENZING. Im Rapid-Shop wird wirklich kein Lebensbereich ausgespart. Nach einem ausigiebigen Einkauf dort kann man in der Früh aus dem mit Rapid-Wäsche überzogenem Bett springen, im Rapid-Leiberl eine Runde Laufen gehen, sich anschließend mit dem Rapid-Toaster eine Scheibe Brot toasten, auf der dann "Rapid" zu lesen ist, sich eine Rapid-Krawatte umbinden und auf der Rapid-Uhr nachsehen, ob man es noch rechtzeitig ins Büro schafft. Natürlich kann man seinem Neugeborenen einen Rapid-Body anziehen. Und wenig verwunderlich: Auch ein Rapid-Sarg wurde bei einem Bestatter bereits gesichtet.

Rapid kultisch zu verehren, ist für viele Fans eine Selbstverständlichkeit. Die - manchmal ironische, manchmal ironiefreie - Überhöhung des Objekts der Verehrung ist ja ein wesentlicher Teil der Fankultur. Sie schweißt zusammen, genau wie die gemeinsamen Rituale im Stadion, wie etwa die Begleitung der Rapid-Viertelstunde. Die Begeisterung nimmt religiöse Züge an: Das alte Stadion hieß St. Hanappi und Kapitän Steffen Hofmann ist ein Fußballgott.

Säulenheilige und Reliquien

Durch den Stadion-Neubau ist die Verklärungsmaschinerie noch einmal angeheizt worden. Auf der einen Seite, weil das Interesse der Öffentlichkeit am Neubau natürlich groß war. Auf der andern Seite, weil man den Fans keine Gelegenheit geben wollte, den Neubau nicht gutzuheißen. Jeder möglichen Kritik wurde vorgebaut: Das Stadion wurde gedreht? Macht nichts, die Fans sitzen nach wie vor im Block West, auch wenn der jetzt im Süden ist. Es ist nicht mehr nach dem großen Hanappi benannt? Dafür steht es am eigens umgetauften Gerhard-Hanappi-Platz. Die Erinnerung an große Spiele im alten Stadion ist nicht mehr greifbar? Als Gedächtnisstütze wurde einer der vier alten Flutlichtmasten stehengelassen, und den Abergläubischen hilft vielleicht dieses Wissen: Unter dem Elfmeterpunkt wurden ein Teil des Block West und Steffen Hofmanns Fußballschuhe einbetoniert.

Fans oder Melkkühe

Unser Tempel wird schöner, aber dafür nicht weniger heilig, heißt die Marschrichtung, der die Fans folgen sollen. Die neue Werbekampagne der Hütteldorfer unterstreicht das: Auf City-Lights sind Motive im Stil von Kirchenfenstern zu sehen.

Die Strategie, die der Verein fährt, ist verständlich: Fans können Neuem gegenüber skeptisch sein, deswegen gilt es, sie zur Einführung des neuen Stadions mit beonders viel Aufmerksamkeit zu bedenken. Die Frage ist, ob sie sich nicht früher oder später zu Tode umarmt fühlen - oder als Melkkühe, denen man mit einem Rapid-Logo noch den letzten Euro aus der Tasche nehmen kann. Und bei all jenen, deren Religion nicht Rapid ist oder die sich vielleicht gar nicht für Fußball interessieren, rufen die Kirchenfenster-Sujets wohl eher hochgezogene Augenbrauen hervor, als einen spontanen Übertritt in die Religionsgemeinschaft der Grün-Weißen.

Hintergrund:

Kommentar: Die zehn Gebote für Rapid-Fans
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