Sorge um zu hohe Häuser im Grätzel Penzing
Wegen einer neuen Flächenwidmung wird jetzt eine Sitzung der Bezirksvertretung vorverlegt.
PENZING. Die Bewohner des Grätzels Penzing kommen nicht zur Ruhe. Der Grund: Im Bereich rund um die Penzinger Straße, Einwanggasse, Diesterweggasse und Cumberlandstraße soll in Zukunft höher gebaut werden dürfen.
Die neue Flächenwidmung mit der Möglichkeit für höhere Häuser und der dardurch befürchtete Verkehr bringen Anrainer und Politik auf die Palme. Jetzt wird sogar eine Bezirksvertretungssitzung vorverlegt, damit der Bezirk noch rechtzeitig vor dem 2. September seine negative Stellungnahme beschließen kann.
Zwei große Bauprojekte
In dem Grätzel in unmittelbarer Nähe zur Kennedybrücke stehen – trotz der ohnehin schon dichten Verbauung – einige Bauprojekte auf dem Programm. Bereits fertig ist die "Cumberland-Welle" mit 60 Wohnungen in unmittelbarer Nähe.
Für das ehemalige Siemens-Gelände sind 450 Wohnungen geplant. Hier soll teilweise bis zu 35 Meter hoch gebaut werden. In der Cumberlandstraße 38 neben dem Bahnhof Penzing sollen rund 180 Wohnungen entstehen. Die maximale Bauhöhe nach dem neuen Flächenwidmungsplan wären 21 Meter. Im Vergleich: Die Nachbargebäude gehören der Bauklasse 3 an, sind also maximal 16 Meter hoch. "Wir sind nicht Aspern. Es gibt jeden Tag Staus in der Nisselgasse", so ÖVP-Bezirksrätin Natascha Fussenegger.
Auch Michaela Werni-Kourik von der Bürgerinitiative "Gegen Monsterbauten in Penzing" ist dieser Meinung: "Die derzeit schon angespannte Verkehrssituation würde durch die beiden Wohnprojekte noch verschärft." Wichtig ist, dass die Anrainer sich grundsätzlich für neue Wohnungen aussprechen. Diese sollen aber zu dem Gebiet passen. Grundsätzlich gibt es sogar ein Bürgerbeteiligungsverfahren für das Grätzel. "Dort wird aber mit aktuellen Verkehrszahlen gearbeitet – und nicht mit dem, was noch auf uns zukommt", so Fussenegger. Sie plant, die Anrainer mittels einer Unterschriftenaktion zu mobilisieren.
Gemeinderat entscheidet
Der Bezirk habe sich sowohl in der Bezirksentwicklungskommission als auch im Bauausschuss einstimmig gegen die Aufstockung ausgesprochen, heißt es aus dem Büro von Andrea Kalchbrenner. Nach der Stellungnahme des Bezirks wird im Gemeinderat über die Flächenwidmung entschieden.
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