Denkmal für den "Engel in der Gusen-Hölle"

Rudolf Haunschmid und Kunstuni-Vizerektor Rainer Sendron bei der Besichtigung mit den Künstlern. | Foto: Privat
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  • Rudolf Haunschmid und Kunstuni-Vizerektor Rainer Sendron bei der Besichtigung mit den Künstlern.
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ST. GEORGEN AN DER GUSEN (mikö). Aber der Reihe nach. Der Verein Plattform Papa Gruber hat das Projekt "Denk.Statt Papa Gruber" ins Leben gerufen. Johann Gruber war Schutzhäftling Nummer 43.050 im KZ-Lager Gusen und galt als "Engel in der Hölle von Gusen": Der Priester beschuf heimlich Medikamente gegen Durchfall, Fieber, Husten und schenkte seine berühmte Papa Gruber-Suppe aus, die den Inhaftierten lebensnötige Nährstoffe lieferte. "Ein Gesandter Gottes in der Nazi-Hölle. Er umsorgte uns wie ein Vater", so ein Zeitzeuge. Ihm soll nun voraussichtlich am Pfarrplatz ein Denkmal gewidmet werden. Acht renommierte Künstler konnten ihre Ideen bis 24. Juni einreichen, im Vorfeld besichtigten sie Gusen. "Eine sehr emotionale Geschichte ´ für die Künstler", sagt Monika Weilguni vom Verein Plattform Papa Gruber. "Die Künstler sollen mit dem Denkmal Grubers Haltung, geprägt von Zivilcourage und Toleranz, vermitteln. Das Denkmal soll nicht statisch, sondern dynamisch sein." Es gehe um den Diskussionsprozess und den Bezug zur Gegenwart. Um Werte, mit denen man die Zukunft gestalten könne. St. Georgens Bürgermeister Erich Wahl ergänzt: "Erst 1986 wurde mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit begonnen. Was man aber nicht aufarbeitet, wird einen einholen. Mit Papa Gruber kann man sich identifizieren und darüber nachdenken, welche Haltungen nötig waren, damit so etwas nicht wieder passiert. Es geht nicht nur um Belastung, sondern die Chance, sich selber weiter zu entwickeln und für Menschenrechte zu sensibilisieren." Man dürfe aber nicht vergessen, dass es sich um ein heikles Thema handle wie Christoph Freudenthaler von der Plattform klarmacht: "Viele haben Skepsis gegenüber zeitgenössischer Kunst. Ziel des Projekts ist auch, mit Menschen im Gusen-Areal ins Gespräch zu kommen."

Zur Sache
¶ Gusen war die Hölle aller Höllen: Von 1938 bis 1945 waren 80.000 Menschen inhaftiert, 40.000 starben.

¶ Johann Gruber (1889 - 1944) war katholischer Priester, arbeitete im Waisenhaus, leitete eine Blindenanstalt, war Reformpädagoge und klarer NS-Gegner. 1938 kam er nach Dachau, später nach Gusen.

¶ Am Freitag, 6. Juli, findet im Pfarrheim St. Georgen ab 16 Uhr eine öffentliche Jury-Sitzung statt. Die Künstler präsentieren ihre Ideen, danach diskutieren die Jurymitglieder öffentlich. Aus dem Publikum können Anfragen gestellt werden. Die "Papa Gruber-Suppe" wird ausgeschenkt. Gegen 21 Uhr gibt die Jury das Siegerprojekt bekannt.

¶ Zum Weiterlesen: www.papa-gruber-kreis.at

Fotos: Privat

Wann: 06.07.2012 16:00:00 bis 06.07.2012, 21:00:00 Wo: Pfarrheim, Sankt Georgen an der Gusen auf Karte anzeigen
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