'Notdurft bei der Mauer'
Polizei greift durch. Um das Markt Cafe muss es gesittet zugehen. Verstärkte Kontrollen kommen.
PABNEUKIRCHEN. „Ich hab noch nie einen Hund gesehen, der sich mit einem Papier den Hintern putzt“, kommentiert Heinz Dumfart seine Wahrnehmung hinter dem Markt Cafe. Der pensionierte Polizist, ein Nachbar, will nach Jahren des Ärgerns die Zustände nicht mehr hinnehmen. Vor 14 Tagen sei wieder von Samstag auf Sonntag der Gehsteig beim Markt Cafe „angespieben“ worden. Scherben lagen noch Tage danach umher. „Da wird die kleine Notdurft bei der Hausmauer verrichtet. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung muss hergestellt werden. Die Sperrstunde muss auf 12 Uhr vorverlegt werden. Verpächter und Pächter müssen verstehen, dass Anrainer auf Ruhe in der Nacht und Ordnung einen Anspruch haben“, teilt Dumfart mit.
Der leidenschaftliche Radfahrer weiter: „Ich musste schon oft bei der Hauszufahrt die Scherben wegräumen, damit ich mit dem Rad ausfahren konnte.“
Der Polizeiinspektion Pabneukirchen ist die Situation bekannt. „Die Nachtstreifen sind beim Markt Cafe präsent. Es gab wiederholt Kontrollen."
Verstärkte Kontrollen
"In der Vorweihnachtszeit werden jetzt verstärkt Kontrollen in Hinblick auf Jugendschutz und Alkohol durchgeführt. Es liegt dazu auch ein Behördenauftrag vor. Wir werden das Markt Cafe überwachen, bis die Ordnung hergestellt ist“, teilt Michael Trabitzsch von der Polizei Pabneukirchen mit.
Bürgermeister Johann Buchberger: „In den Landgemeinden muss man einerseits schon froh sein, überhaupt noch Gastronomie zu haben. Andererseits müssen aber Regeln und Rahmen eingehalten werden, um den Anrainern ein normales Leben ohne übermäßige Belästigung zu ermöglichen! Daher werde ich schnellstmöglich versuchen, alle Betroffenen, Nachbarschaft, Lokal-Pächter, Verpächter und Polizei an einen Tisch zu holen." In der Sperrstunden-Verordnung heißt es im §113 (5): Wenn die Nachbarschaft wiederholt durch ein nicht strafbares Verhalten von Gästen vor der Betriebsanlage des Gastgewerbebetriebes unzumutbar belästigt wurde oder wenn sicherheitspolizeiliche Bedenken bestehen, hat die Gemeinde eine spätere Aufsperrstunde oder eine frühere Sperrstunde vorzuschreiben.
Keine Stellungnahmen
Der Pächter wollte am Freitag der Vorwoche keine Stellungnahme abgeben, da er dafür erst seinen Rechtsanwalt kontaktieren will. Bei Redaktionsschluss lag noch keine Stellungnahme des Pächters vor. Auch der Verpächter wollte nichts sagen.
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