Enthüllung eines Denkmals für mutige Mauthausnerin Anna Pointner
Anna Pointner stellte sich im Zweiten Weltkrieg couragiert gegen Faschismus und half KZ-Häftlingen. Nun erhält sie ein Denkmal.
MAUTHAUSEN. Die Marktgemeinde Mauthausen und die perspektive mauthausen laden am Samstag, 9. Mai, 14 Uhr zur Enthüllung des Denkmals für Anna Pointner in der Vormarktstraße 61. Die Mauthausenerin stellte sich couragiert und beispielgebend gegen den Faschismus und unterstütze spanische KZ-Häftlinge.
Walter Hofstätter, Vorsitzender der perspektive mauthausen und Bürgermeister Thomas Punkenhofer sowie ein Vertreter Spaniens werden eine Rede halten. Die perspektive mauthausen hat ein Denkmal entwickelt – mit Unterstützung von Kunstuni-Linz-Vizerektor Rainer Zendron. Gefertigt wurde es in der Voest Alpine Linz, die das Projekt unterstützt. Enthüllt wird das Denkmal durch Lehrlinge der Lehrwerkstätte der Voest Alpine Linz. Musikalische Gestaltung durch Konzertgitarrist Juan Francisco Ortiz, Sohn des spanischen Mauthausen-Überlebenden Francisco Ortiz Torres.
Anna Pointner war eine mutige und engagierte Mauthausnerin. Ihr tief empfundene Gegnerschaft zu den Nazis ermutigte Anna Pointner, den
Kontakt zu KZ-Häftlingen zu suchen und Widerstandshandlungen zu setzen. Täglich
ging an ihrem Haus das „Poschacher-Kommando“, bestehend aus etwa 40 jungen
spanischen Häftlingen, vorbei zur Arbeit in den Heinrichsbruch. Sie nahm Kontakt mit dem 17jährigen Häftling Jacinto Cortés auf und ließ ihm heimlich Essen zukommen. Als die Spanier Anfang 1945 zur Arbeit im ganzen Land verteilt werden sollten, vertraute Cortés Frau Pointner eine Schachtel mit Fotos zur Aufbewahrung an, die aus dem Fotolabor der SS stammten und in waghalsigen Aktionen aus dem KZ geschmuggelt worden waren. Anna Pointner versteckte sie bis zur Befreiung. Die Bilder spielten eine wichtige Rolle bei den ersten Kriegsverbrecherprozessen.
Auf Initiative der perspektive mauthausen wird nun gemeinsam mit der Marktgemeinde Mauthausen in der Vormarktstr. in unmittelbarer Nähe ihres Wohnhauses eine Gedenktafel errichtet. Die Gedenktafel, wurde von den AktivistInnen der perspektive mauthausen mit Unterstützung von Vizerektor der Kunstuni Linz. Rainer Zendron selbst entworfen. Mit der Wahl zweier unterschiedlicher Metalloberflächen soll den Greuel des Faschismus gedacht und Mut für gegenwärtiges und zukünftiges demokratisches couragiertes Handeln gemacht werden.
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