Container-Kids suchen Paten
PERG. Sie sind dem Grauen des Kriegs in Syrien und Afghanistan entflohen. Gestrandet sind sie in Perg, alleine, von den Eltern getrennt. 32 unbegleitete Minderjährige werden derzeit auf engstem Raum in einem Container von der Volkshilfe betreut. „Acht Mitarbeiter sind rund um die Uhr für die die Jugendlichen da“, informiert die Einsatzleiterin Michaela Krückl von der Volkshilfe.
Glück
Ali hat besonderes Glück. Er lächelt, sein Gesicht strahlt Freude aus, wenn er Monika und Gottfried Plaimer sieht. Das Ehepaar aus Münzbach kümmert sich mehrmals in der Woche um Ali. Sie sind die Paten des jungen Burschen. Viel wird gemeinsam unternommen, in Münzbach, Perg oder in einem anderen Ort. Da wird Deutsch gelernt, gekocht, viel spazieren gegangen oder Sport betrieben. Disc Golf steht demnächst am Programm.
Sandra Heiß, zuständig für die Patenschaften: „Patenschaften, das heißt den Jugendlichen Zeit schenken, sie vom Alltag heraus holen, Ausflüge machen. Da geht es nicht ums Geld. Ziel ist eine langfristige Bindung aufzubauen.“ Es gibt in Perg sechs Patenschaften. Die Paten kommen aus Perg, Rechberg, Enns und Münzbach. Weitere Paten werden gesucht.
Derzeit steht bei den unbegleiteten Jugendlichen das Erlernen von Deutsch an erster Stelle. Zehn Schulpflichtige besuchen die NMS und die Polytechnische Schule in Perg, vier die Hak. Mehr als die Hälfte besuchen einen Deutsch-Kurs im Berufs-Förderungsinstitut. In einem weiteren Schritt sollen die Jugendlichen in Lehrberufen untergebracht werden.
Sachspenden erbeten
Da es im Container an vielen Sachen fehlt, gibt es am Stadtamt in Perg eine Spendenliste. Hier kann man sich erkundigen, was fehlt. Die Betreuer sind immer wieder auf Spenden für ihre Schützlinge angewiesen. Ganz dringend benötigt werden derzeit: haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel für Burschen, Outdoor-Spiele, Sportschuhe und Sportgewand, Teppiche. Wer Sachspenden zur Verfügung stellen kann, eine Patenschaft für einen Jugendlichen übernehmen will: Asyl-Container Haustelefon 0676 87347302
„Ich bin einfach glücklich, wenn ich bei meinen Gasteltern bin. Hier bei der Volkhilfe fühle ich mich aufgehoben“, strahlt Ali, als der Mitarbeiter der BezirksRundschau den Container verlässt.
http://www.meinbezirk.at/perg/politik/warum-bin-ich-nicht-im-muehlviertel-geboren-oder-ein-land-wo-gemordet-entfuehrt-vergewaltigt-und-alles-zerstoert-wird-d1497986.html
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