Neue Donaubrücke: Widerstand der Bauern

"Ein rund 80 Hektar großer zusammenhängender Auwald wäre gefährdet", sagen die Bauern.
  • "Ein rund 80 Hektar großer zusammenhängender Auwald wäre gefährdet", sagen die Bauern.
  • hochgeladen von Ulrike Plank

MAUTHAUSEN, ST. PANTALEON. Die von Oberösterreich bevorzugte Variante der neuen Donaubrücke Mauthausen scheint in weite Ferne gerückt. Nun melden sich jene Landwirte zu Wort, die als Grundbesitzer auf niederösterreichischer Seite betroffen sind. Franz Zeiser als Sprecher, Fritz Bruckschwaiger, Herbert Zittmayr und Franz Lehenbauer erklären die Lage aus ihrer Sicht. „Wir sind nicht generell gegen einen Brückenbau, aber wir sind seit Jahren durch Projekte wie Ennshafen, Umfahrung Enns-Ennsdorf und Windpassing, Hochwasserschutz Ennsdorf und St. Pantaleon-Erla immer wieder gezwungen, Gründe abzutreten. Uns bleiben nur mehr zerschnittene Flächen übrig, ein Fleckerlteppich. Wir sind noch im Vollerwerb und können es hoffentlich bleiben. Für verlorene land- und forstwirtschaftliche Flächen gibt es keine Ersatzflächen, weil mit den zum Kauf stehenden Flächen meist spekuliert wird und somit Grundpreise durch die Decke gehen. Eine Entwicklung unserer Höfe wird unmöglich“, sagt Bruckschwaiger.

"Die Brücke ist nicht schuld"
„Die oberösterreichische Variante mit der Brücke 500 bis 900 Meter östlich der jetzigen würde durch die letzte kleinstrukturierte, in bäuerlicher Hand befindliche Donauau führen. 13 bis 15 Landwirte wären betroffen. Ein rund 80 Hektar großer zusammenhängender Auwald wäre gefährdet. Dieses sensible Ökosystem ist wichtig als Überflutungs- und Rückzugsgebiet für Wildtiere und als Naherholungsgebiet für viele Ober- und Niederösterreicher“, ergänzt Zittmayr. „Man hat beim Ausbau der B3 übersehen, die Kreuzung in Mauthausen dem Verkehr anzupassen. Sonst gäbe es keinen Stau. Die Brücke ist nicht schuld. Jetzt entsteht ein Wirtschaftspark in Ennsdorf-St. Valentin mit 100 Hektar. Wenn Gewerbegebiete geplant werden, muss man sich Gedanken machen, wie man die Verkehrsströme regelt“, kritisiert Lehenbauer.
Hat man mit den Bauern über Grundeinlösen gesprochen? "Nein, als erste Pläne der Variante Ost in den Medien aufgetaucht sind, haben wir im Frühjahr 2015 Landesvize Franz Hiesl und im Sommer den Verkehrsplaner besucht und ihnen unseren Standpunkt nahegelegt. Zusätzlich haben wir dem Land Niederösterreich eine Stellungnahme übermittelt. Die Variante Ost kommt für uns nicht in Frage und eine Enteignung wie bei der Umfahrung Windpassing wird die Brücke weitere 20 Jahre verzögern“, kündigt Zeiser an.

Zur Petition #donaubrücke2020 gehts hier:
www.meinbezirk.at/donaubruecke2020

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