Keltendorf Mitterkirchen: Herrinnenhalle nimmt Gestalt an

Wolfgang Lobisser legt beim Bau der Herrinnenhalle im Keltendorf Mitterkirchen großen Wert auf Sorgfalt. | Foto: Keltendorf Mitterkirchen
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  • Wolfgang Lobisser legt beim Bau der Herrinnenhalle im Keltendorf Mitterkirchen großen Wert auf Sorgfalt.
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MITTERKIRCHEN. Die Herrinnenhalle im Keltendorf Mitterkirchen nimmt Formen an:
Die massiven Pfosten aus schwerem Eichenholz der neuen Herrinnenhalle im Keltendorf Mitterkirchen sind aufgerichtet. Die Größe des Gebäudes, die vorher im Gelände abgesteckt war, überrascht nicht nur Besucher.

Imposant schaut es aus, das Ergebnis der wochenlangen Arbeit, die das Team um Wolfgang Lobisser vom VIAS der Universität Wien im Keltendorf Mitterkirchen geleistet hat. Die Pfosten der neuen Herrinnenhalle stehen und lassen erstmals erahnen, wie groß das 21. Gebäude des Freilichtmuseums im Machland tatsächlich werden wird.

Runde Stämme eckig gehackt

„Solange das nur abgesteckt war, hat der Platz, den das Haus einnehmen wird, viel kleiner ausgeschaut“, erklärt Anton Aichinger, der Vorsitzende des Vereins „Keltendorf Mitterkirchen“. Dass der Eindruck nun ein ganz anderer ist, bestätigt auch Lobisser, der sich freut, dass die Fortschritte der umfangreichen Arbeiten jetzt auch für ungeübte Augen leicht zu erkennen sind. Die intensive Bearbeitung der Oberflächen der Hölzer hatte ganze zehn Wochen in Anspruch genommen. „Es ist einfach entsetzlich viel Arbeit, bis die runden Stämme eckig gehackt sind. Und sorgfältig vorgehen muss man dabei auch, wenn man ein ordentliches Ergebnis haben will.“ Heute dauere dieser Arbeitsprozess etwa eine halbe Stunde im Sägewerk. Mit den Werkzeugen prähistorischer Zeit benötigte das engagierte Team über 100 Mal so lange.

Pfetten werden aufgesetzt

Nachdem die Pfosten fertig zugerichtet waren, wurden sie unter großem Kraftaufwand in ausgehobene Pfostengruben eingelassen. Dazu waren mindestens sechs Personen notwendig. Für Michaela Fritzl (27), die an der Universität Wien Ur- und Frühgeschichte studiert und seit Juli in Mitterkirchen mitarbeitet, war dies ein ganz besonderer Moment. Auf Ausgrabungen hatte sie zuvor schon unzählige Pfostengruben untersucht, die oft als einzige Reste von hölzernen Gebäuden die Zeiten überdauern. „Ich wollte endlich einmal auch die andere Seite kennenlernen und sehen, wie so eine Pfostengrube mit dem zugehörigen Pfosten in Funktion aussieht. Das war genaugenommen sogar meine Motivation bei einem solchen Projekt mitzumachen“, erklärt die angehende Archäologin, die sich ebenso wie die anderen Frauen und Männer in Lobissers Team vor der schweren Arbeit nicht scheute.
Letzte Woche wurden die oberen Enden der Pfosten so gestaltet, dass sie die Pfetten – so nennt man die querliegenden Hölzer des Dachaufbaus - aufnehmen können. Derzeit werden die Pfetten aufgesetzt. „Die Gleichenfeier wird sich heuer allerdings wohl nicht mehr ausgehen“, weiß Jutta Leskovar, die als Leiterin der Sammlung Ur- und Frühgeschichte im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz das Keltendorf Mitterkirchen nun schon seit vielen Jahren wissenschaftlich betreut. An Anlässen, das charmante Freilichtmuseum im Machland zu besuchen, wird es in nächster Zeit aber dennoch nicht mangeln. Unter anderem wird am Sonntag, dem 28. August, wieder ein Familiennachmittag stattfinden, bei dem Eltern und Kinder die Möglichkeit haben, unterschiedliche prähistorische Gewerke auszuprobieren. Wer es ein wenig intensiver mag, kann sich noch für die Tagesworkshops Nadelbinden, Faustkeil, Feuersteinmesser und Brettchenweben am ersten Septemberwochenende anmelden unter freilichtmuseum@mitterkirchen.at

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