Forschungsprojekt über Geschichte der "Besatzungskinder"
BEZIRK. Für ein Forschungsprojekt sucht das Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien afroösterreichische "Besatzungskinder".
Im Herbst 1945 waren etwa 70.000 US-amerikanische Soldaten, darunter auch zahlreiche afroamerikanische GIs, in Österreich stationiert. Nach einem anfänglichen Verbot war es den US-Soldaten seit Oktober 1945 gestattet, private Kontakte zur österreichischen Bevölkerung aufzunehmen, aus denen auch Affären und Liebesbeziehungen hervorgingen.
"Die Geschichte jener Besatzungskinder, die aus Beziehungen zwischen Österreicherinnen und US-amerikanischen GIs mit schwarzer Hautfarbe entstammten, zählt zu den lange verdrängten Kapiteln österreichischer Zeitgeschichte. Als meist uneheliche Kinder mit dunkler Hautfarbe waren sie zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt. Viele wurden in Heimen untergebracht und/oder zur Adoption freigegeben. Einige kamen später in die USA, wo sie von afroamerikanischen Eltern großgezogen wurden", so Regina Fritz vom Institut für Zeitgeschichte.
Nun widmet sich ein Forschungsprojekt dem Schicksal der Kinder österreichisch-afroamerikanischer Herkunft und versucht ihren oft schwierigen Lebensweg zu rekonstruieren (http://www.afroaustria.at/).
Im Rahmen des Forschungsprojektes werden Männer und Frauen gesucht, die zwischen 1946 und 1956 als Kinder von Österreicherinnen und afroamerikanischen GIs geboren wurden und die ihre Lebensgeschichte erzählen möchten. Des Weiteren werden Personen gesucht, die afroösterreichische Kinder im Rahmen ihrer Tätigkeit für eine soziale Einrichtung (Jugendämter, Fürsorge, Caritas etc.) betreuten und über ihre Erfahrungen berichten möchten.
Kontakt: Marion Krammer, Schleifmühlgasse 18/1, A-1040 Vienna, office@afroaustria.at oder telefonisch unter 0699/11239065.
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