Bringt Gesundheitsförderung beim Sozialhilfeverband Heilung?

Landtagspräsident Viktor Sigl bespricht dieser Tage das Thema „Gesundheit am Arbeitsplatz“ im Seniorium Grein. Es ist kein Zufall, dass im Zusammenhang mit der Gesundheit im nächsten Satz die Kosten für Krankheit angesprochen werden. Gesundheitsförderung wird deshalb als Investition gesehen. Die Polarität Gesundheit-Krankheit gehört also unweigerlich zusammen, wer die Förderung übertreibt wird unweigerlich der Krankheit einen höheren Stellenwert geben. Die Problematik ist diffizil und daher politisch bisher unverstanden.

Es ist kein Zufall, dass vor gut 100 Jahren der Begriff Heil bzw. Heilung wesentlich zielführender empfunden wurde. Kaufmannsdenken bzw. die Investition in Gesundheit und ins Gesundheitssystem führten dazu, diesen positiven Begriff zu verunglimpfen. Das wurde strikt umgesetzt. Ein guter Vortrag wurde z.B. in den 1890er Jahren mit Heil-Rufen gutiert. Das wäre heute undenkbar, wohl aber der Heilung vieler Kommunikationsirrtümer zuträglich.

„Damit wollen wir ein noch besseres körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz erreichen“, meinte Sigl. Die Not dürfte schon groß sein, wenn diese Polarität dermaßen forciert wird. Die Mitarbeiter sind nicht zu beneiden, denn nicht wirkliches Wohlbefinden ist angestrebt, sondern eine nicht umsetzbare Vor-Stellung davon.

Billige Unterhaltung und die Problematisierung im herrschenden Kaufmannsdenken nicht-lösbarer Probleme sind einseitig. Wieder wird eine Seite einer Polarität betont, wo die Synthese beider Seiten von Vorteil wäre. Bewegt wurde daher „nur“ - schon beachtlich – die Schaffung eines Problembewusstseins wiederum als Vor-Stellung. Die Befragung der Menschen, die bisher die Probleme vor sich gestellt haben, greift zu kurz, weil der Blick nicht frei sein kann. Der Wunsch nach Änderung wird sichtbar und ist verständlich. Arbeit soll ja nicht Leid sondern Heilung bringen.

Die Evaluierung wird die Kluft der Vor-Stellungen vertiefen und weitere Spezialisierung der Bereiche Mediation, Supervision, Statistik, etc. bringen. Die Gesundheit liegt den Verantwortlichen am Herzen, polar fördert es die Krankheit und nicht das Heil der Betroffenen. Evaluierung ist der Schnitt, der alle Beteiligten von Fakten wegführt. Fakten wären das, was die Menschen Hier & Jetzt als Realität sehen und an Ort und Stelle überprüfen können. Davon werden sie systematisch weggeführt. Die Belastungen werden nicht minimiert sondern in der Organisation verankert. Warum sollte es den Pflegenden besser ergehen, als den Gepflegten? Die Menschen hätten durch die Erarbeitung eigener Fakten die Chance, genau das positiv zu beeinflussen. Das geht ganz ohne Politik, was beim Sozialhilfeverband wiederum schwer vorstellbar bzw. umsetzbar ist. Das Zauberwort dazu heißt kulturelle Entwicklung bzw. die Definition von Beziehungen als Faktum im unmittelbaren Umfeld der betroffenen Menschen. Das hat wenig mit Management und Projektarbeit zu tun. Das wäre pures Leben!

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Foto: BezirksRundSchau Perg
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