Hochwasserschutz: "Schlag ins Gesicht"

Walter Pfeiffer:„ Schutz kommt billiger, als ein Wohnhaus für vier Parteien auszusiedeln.“
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  • hochgeladen von Robert Zinterhof

GREIN. „Das war ein Schlag ins Gesicht“, schreibt Walter Pfeiffer, Hauptstraße 48, Landeshauptmann Josef Pühringer in einem vierseitigen Brief. Pfeiffer beklagt sich, wie man mit Hochwasseropfern umgeht. Derzeit sind 18 Wohn-Objekte östlich des Greiner-Bachs und westlich des Kreuzner-Bachs nicht geschützt.
„Voller Erwartungen bin ich Anfang Juli zur Informationsveranstaltung nach Saxen gefahren. In den jüngsten Machland-Damm News sind die Objekte östlich des Greinerbaches in der Machbarkeitsstudie mit einem Schutz eingezeichnet. Auch unser Haus, das 100 Meter von der Donaqu entfernt ist“, informiert Pfeiffer. In Saxen erhielt Pfeiffer die ernüchternde Antwort, dass es keinen Schutz geben wird. Er werde ein Aussiedlungsangebot erhalten.
Das Haus in der Hauptstraße 48 ist viergeschossig, hat über 300 Quadratmeter und bietet für vier Parteien Platz. „Ich habe in Saxen bereits wissen lassen, dass für unser Wohngebäude eine Ablöse nicht in Frage kommt. Mein Vater ist 95 Jahre. Wenn wir unserem Vater diese Wahnsinnsidee einer Ablöse mitteilen würden, würde er sofort sterben. Überdies ist das Beseitigen des stadtbildprägenden Gebäudes ein schwerer Eingriff in das Ortsbild“, lässt Pfeiffer dem Landeshauptmann wissen. Für Pfeiffer ist klar, dass eine Aussiedelung der öffentlichen Hand viel teurer kommt als ein Schutz. „Ein Hochwasserschutz von 1,5 Metern wäre völlig ausreichend, um das Wasser von unserem Haus abzuhalten“, hofft Pfeiffer, dass sich Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl bald bei ihm meldet. Landeshauptmann Pühringer hat auf Pfeiffers Schreiben reagiert und ausgerichtet: Hiesl wird sich melden.

Pfeiffer und andere Mitstreiter wollen sich nicht mehr länger vertrösten lassen. „Es bleibt nichts anderes übrig, als mich mit den anderen 17 Hausbesitzern zu formieren“, sagt Pfeiffer.

Die BezirksRundschau legte Pfeiffers Schreiben Politikern und der Machland-Damm (MLD) GmbH vor.
Landesrat Rudi Anschober teilt mit, Träger des Projektes ist der Hochwasserschutzverband Machland Nord. Das Land ist neben dem Bund nur Fördergeber und für die Verfahren zuständig. Derzeit läuft die Prüfung auf Förderfähigkeit beim Bund. LR Anshober:Vor Abschluss dieser Prüfung kann leider keine verbindliche Aussage zur Förderfähigkeit von Hochwasserschutzmaßnahmen einerseits sowie zum Umfang der Förderung andererseits getätigt werden. Wir hoffen, dass wir durch Förderungen den vom Hochwasser geplagten Bewohnern der Gemeinde möglichst rasch Schutz bieten können. Zu bedenken ist jedoch dabei auch immer: Technische Schutzmaßnahmen können Schutz bis zu maximal einem hundertjährigen Hochwasser bieten, aber Extremstkatastrophen oft nicht standhalten. In diesen Fällen ist die Umsiedelung der einzige hundertprozentige Schutz."

Das Büro von LHStv. Franz Hiesl verweist auf die Zuständigkeit und Aussagen von Anschober.

„Fehlende Zuständigkeit"
Thomas Huber von der Machland-Damm GmbH teilt mit: „Ich kann dazu leider keine Stellungnahme übermitteln. Grund ist die fehlende Zuständigkeit. Aktuell liegt die Angelegenheit laut meiner Information zur Prüfung bei der Förderstelle des Bundes."

Bürgermeister Manfred Michlmayr:„ 2013 ist nach dem Hochwasser rasche Hilfe für die ungeschützen Objekte in Grein versprochen worden. Diese Verzögerung ist in Grein nicht mehr nachvollziehbar."

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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