Von der Schule ausgeschlossen "Ich möchte so gerne in der Schule Deutsch lernen"

Atifa, 15, in Österreich von der Schule ausgeschlossen.
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  • hochgeladen von Robert Zinterhof

Politik fordert Deutschkenntnisse, schließt aber jetzt 15-Jährige von der Pflichtschule aus. BEZIRK. Atifa, 15, war fünf Jahre auf der Flucht. Afghanistan, Pakistan, Iran. In Greichenland wurde sie von ihrer Mutter getrennt. Atifa schlug sich bis Waldhausen durch. Die Mutter sitzt in Griechenland fest.
„Ich bin vor zehn Monaten nach Österreich gekommen, um endlich in die Schule gehen zu können. Mit 15 Jahren darf ich nicht mehre in das Poly in Grein gehen. Ich möchte aber so gerne lernen", erzählt eine sehr traurige Atifa.
Erst nach der Leiter-Dienstbesprechung am Donnerstag vor Schulbeginn wurden die Schulen vom Landesschulrat informiert, dass die Aufnahme von nicht schulpflichtigen Jugendlichen als außerordentliche Schüler an allgemein bildenden Pflichtschulen nicht zulässig sei. Konkret heißt das im Bezirk Perg, dass Schüler, die im August 15 Jahre alt wurden, keine Polytechnische Scnhule (PTS) oder Neue Mittelschule besuchen dürfen.
Die PTS Perg musste acht Schüler, das PTS Grein fünf Schüler und das PTS St. Georgen/Gusen drei Schüler abweisen. Die Abweisungen in den NMS sind nicht bekannt.
Für Direktor Andreas Kastenhofer von der PTS Grein wäre es kein Problem, die 15jährigen Asylwerber-Kinder in Grein zu unterrichten. Obwohl Kastenhofer den abgewiesenen Schülern den Ausschluss erklärte, ist ein Bursche mehrere Tage in die Schule gekommen und hat immer wieder um Einlass gebeten.

"Die Politik sagt, die Asylwerber müssen vom ersten Tag an Deutsch lernen. Dann werden die außerordentlichen Schüler bestraft und dürfen nicht mehr in eine Pflichtschule gehen", übt Margarete Aschauer, Caritas, Kritik. Einige 15-Jährige hat die Caritas jetzt in Zehn-Wochen-Kursen untergebracht.

"Im Jugenwohnhaus El Camino der Volkshilfe Flüchtings- und MigrantInnenbetreuung GmbH in Perg sind 7 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betroffen. Sie haben am Freitag vor Schulstart von der schlechten Nachricht erfahren.
Da die sieben Jugendlichen zur Zeit keine Möglichkeit haben in einem Deutschkurs einzusteigen oder andere Maßnahmen wahrzunehmen, wird mit Hilfe von Ehrenamtlichen versucht, durch stündliche Nachhilfe, zumindest ein bisschen die Lerninhalte zu vermitteln. Neben den Ehrenamtlichen versucht das Betreuungspersonal durch gezielte Lerneinheiten, den Jugendlichen Wissen zu vermitteln, um ihnen eine gewisse Stabilität zu geben und um so den Anschluss nicht zu verlieren. Vergleichbar sind diese Maßnahmen allerdings nicht mit einem Schulbesuch. Denn die Integration und den Beziehungsaufbau mit Freunden, die ein Schulbesuch mit sich bringen und vor allem fördern würde, kann man mit diesem Ablauf/Maßnahmen leider nicht garantieren!", informiert Michaela Krückl.

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