Wer wird bäuerliche Unternehmerin 2015?

OÖ. Neun Kandidatinnen kamen in die engere Auswahl für den Wettbewerb „Die bäuerliche Unternehmerin 2015“. Erfolgreiche Betriebsführerinnen, die mit Mut und hohem Qualitätsbewusstsein Produkte und Dienstleistungen auf ihren Höfen anbieten, werden dabei von der Landwirtschaftskammer OÖ vor den Vorhang geholt. Die besten werden am 11. September bei der Rieder Messe gekürt.

Beginnend mit dem Jahr 2009 wird der Wettbewerb alle zwei Jahre ausgeschrieben. „Wir wollen zeigen, dass Frauen selbstständig ihre Höfe weiterentwickeln und ihren Arbeitsplatz zu Hause schaffen. Aus Umfragen wissen wir, dass Frauen in der Landwirtschaft vor allem die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie schätzen sowie auch die Selbstständigkeit“, so die Vorsitzende des LK-Bäuerinnenausschusses LAbg. Annemarie Brunner.
Die Arbeitsbereiche der Frauen am Hof sind in Bewegung. Mindestens ein Viertel aller Bäuerinnen haben keine bäuerlichen Wurzeln und kommen aus den unterschiedlichsten Berufssparten auf die Höfe. Eines ist allen gemeinsam: Sie wollen gemeinsam mit ihren Familien ihr Einkommen aus der Landwirtschaft erwirtschaften und entwickeln aufgrund von Marktchancen und eigenen Fähigkeiten neue Einkommensstandbeine.

Aus dem Bezirk Perg sind zwei Kandidatinnen nominiert:
Petra Wahl, Ried in der Riedmark
Daniela Achleitner, Au an der Donau

Petra Wahl, Ried in der Riedmark, Bezirk Perg, geb. 1980
Die Vorteile des bäuerlichen Familienbetriebes setzt Petra Wahl in besonderer Art und Weise um. Sie absolvierte gemeinsam mit ihrem Mann den Meisterkurs in der Landwirtschaft und dadurch konnte sie die Betriebsentwicklung maßgeschneidert auf ihre Fähigkeiten abstimmen. Der gelernten Kindergartenpädagogin ist es wichtig, auf ihrem Vollerwerbsbetrieb unabhängig von Weltmarktpreisen zu sein und durch eine gut geplante und kalkulierte Direktvermarktung den Absatz und die Preise selbst
steuern zu können. Ihre Einreichung heißt „Immer wieder Aigelsberger!“ (so der Hofname), weil Petra Wahl die Qualität besonders am Herzen liegt und Qualität nicht nur ein Gütesiegel braucht, sondern auch einen unverwechselbaren Namen.
Daten zum Betrieb: Schweinemastbetrieb, Legehennen, Mutterschafe, Vollerwerbsbetrieb, Direktvermarktung

Daniela Achleitner, Au an der Donau, Bezirk Perg, geb. 1981
„Wir versorgen die Region – natürlich und gesund – mein Herz schlägt für das Gemüse“, so das berufliche Motto von Daniela Achleitner. Am Schopperhof wird von Gemüse wie Gurken oder Kraut bis hin zu Sellerie alles zum Einlegen angebaut. Zusätzlich werden Schweine am Hof gehalten. Achleitner hat die Handelsakademie absolviert und war Innenraumgestalterin, bevor sie auf den Hof einheiratete. Die Mutter von zwei Kindern entwickelte ein eigenes Standbein mit Einlegegemüse im Glas, das sie direkt oder in Bauernläden vertreibt. Daniela Achleitner ist auch Seminarbäuerin, weil ihr die Weitergabe von Wissen zu Lebensmitteln am Herzen liegt. Am Hof leben und arbeiten drei Generationen und zu Erntezeiten sind auch noch 22 Erntehelfer am Hof. Gemüse wurde, bevor sie auf den Hof kam, ausschließlich über einen genossenschaftlichen Verarbeiter vermarktet, doch
Daniela Achleitner entwickelte die Direktvermarktung, „weil für mich die Herkunft wieder Saison hat“.
Daten zum Betrieb: Vollerwerb mit Schweinezucht und -mastbetrieb, Ackerbau, Zuckerrüben
Feldgemüse, Direktvermarktung.