Blutspenden dauert nur etwa eine Stunde

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SCHMIRN. "Wo muss ich hin?", fragt jemand. Simon Rogina deutet zum Umkleidebereich des Schmirner Gemeindesaals. Dort liegen Formulare auf, die die BlutspenderInnen zuerst ausfüllen müssen. "Ungefähr eine dreiviertel Stunde wird es mit allen Stationen dauern", erklärt der Zivildiener noch. Währenddessen bereitet er den Labungsbereich vor, füllt Cola und Rotwein in Becher, stellt Schachteln mit Schokolade bereit.
Durchschnittlich finden in Tirol sechs Blutspendeaktionen unterschiedlicher Größe pro Woche vor Ort statt. Ohne diese Veranstaltungen könnte der hohe Bedarf an Blutkonserven auch über die Landesgrenzen hinweg nur schwer befriedigt werden.

Spender dringend gesucht
Immer mehr Spender kommen. Sie unterhalten sich angeregt im Labungsbereich, lachen. "Labungszivi" Simon beobachtet sie genau. Immerhin ist es ja nicht nur seine Aufgabe, für Speis und Trank zu sorgen. Vielmehr muss er, falls jemandem schwindlig wird oder andere Probleme auftreten, schnell reagieren. Trotzdem wirkt er nicht angespannt. Nach sechs Monaten beim Blutspendedienst hat er bereits ein Gefühl dafür, wann es Probleme geben könnte.
Gerade im Sommer sucht das Österreichische Rote Kreuz dringend nach Blutspendern. "Wenn das Wetter schön ist, kommen einfach weniger Leute", bestätigt Teamleiter Bernhard Blanda. Die sommerlichen Engpässe entstehen laut der Organisation, weil viele regelmäßige Blutspender auf Urlaub oder durch Fernreisen aus Sicherheitsgründen von der Spende ausgeschlossen sind.

Erfahrung und Anfänger
Nach mehreren medizinischen Untersuchungen beginnt die eigentliche Spende. Das Blut wird von erfahrenen MitarbeiterInnen abgenommen. Margit Triendl wird im nächsten Jahr schon seit 40 Jahren mit dabei sein. Routiniert nimmt sie das Blut ab, betreut immer zwei Liegen zur selben Zeit.
Gerade auch Neuspender werden laut dem Roten Kreuz dringend gesucht. Deren Zahl sei im Sinken begriffen. In Schmirn ist ihr Anteil, obwohl durchaus ausbaufähig, vergleichsweise hoch. "Gerade am Land kommen auch die Jungen noch eher", freut sich Blanda.
"Anderen kannst du damit helfen und mir tut es nicht weh", erklärt Beate Riedl: "Wenn du einen Unfall hast, rettet es dir vielleicht das Leben!" Es war die erste Möglichkeit Blut zu spenden in ihrer Heimatgemeinde, seit sie volljährig ist. Lange habe es nicht gedauert, nur: "Ein bisschen bequemere Liegen könnten sie haben", lacht die 18-Jährige.
Fast hundert Personen sind dem Aufruf gefolgt, in Schmirn Blut zu spenden. "Das ist eindeutig keine Sorgengemeinde, wenn bei knapp 900 Einwohnern so viele kommen", ist auch Blanda mit dem Ergebnis zufrieden.
Nach etwa drei Stunden bauen die Mitarbeiter die Ausrüstung zur Untersuchung und Abnahme ab. Dabei sitzt jeder Handgriff. Währenddessen betreut Simon Rogina die letzten Spender des Tages. Die unterhalten sich sehr gut und sind sicher, auch bei der nächsten Spendenaktion im Ort zu kommen. www.meinbezirk.at

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