Geschichtestunde im Bahnhof
Seit 1984 gibt es den Heimatforschungsverein Hofstetten. 2015 eröffnete die Organisation ein Museum.
HOFSTETTEN (ah). Erst kürzlich wurde der Hofstettner Bahnhof zum Bahnhofsmuseum adaptiert. Der Obmann des Hofstettner-Heimatforschungsvereins Gerhard Hager lud die BEZIRKSBLÄTTER zu einer exklusiven Museumsführung ein.
Zahlreiche Exponate
Das Museum besteht aus drei Räumen und ist thematisch gegliedert. Im ersten Raum liegt der Fokus auf der Mariazellerbahn. Von einem alten Fahrkarten-Entwertungsgerät, einer alten Fahrdienstleiteruniform, bis hin zu einem Schienen-Stück aus dem Jahr 1889, das im Hofstettner Bahnhof damals verlegt war, findet man zahlreiche geschichtsträchtige Exponate. Im Gespräch verrät der begeisterte Historiker und Pädagoge Hager: "Jedes Stück hat seine Geschichte und diese vermitteln wir auch den Leuten bei einer Führung." Vor allem das Foto- und Kartenarchiv der Heimatforschung ist beeindruckend und wird von Hager stolz präsentiert.
Spezialgebiet Notgeld
Der Verein besteht aus 20 engagierten Menschen. "Jeder ist in irgendeinem anderen Bereich ein Experte. Mein Spezialgebiet ist das Notgeld." Überleben kann der Verein von seinem Buchverkauf, dessen Publikationen bereits über 40 angewachsen ist, und von Spenden. "Das Gebäude des neuen Museums stellt uns die Gemeinde zur Verfügung, mit der wir seit Jahrzehnten eine gute Zusammenarbeit pflegen", konstatiert Hager. Im zweiten Raum entdeckt man eine alte Filmmaschine, einen Semmel-Teigling-Former, alte Tresore und prähistorische Beile. Was bedeutet Geschichte für den Obmann? "Die Vergangenheit ist wichtig, die Gegenwart noch ein Stück mehr und die Zukunft wesentlich. Aber es gehört doch alles irgendwie zusammen. Was ich beobachte ist, dass das Geschichtsinteresse älterer Menschen mehr wird. Man fragt sich woher man kommt, man wird sensibler." Der dritte Raum des außergewöhnlichen Bahnhofmuseums fungiert als Wanderraum. Gegenwärtig sind dort Exponate, Fotografien und Literatur der Verkehrsader des Tals, der Mariazellerbahn, beheimatet. Mit dem dritten und letzten Raum geht eine spannende und historische Stunde vorüber, in der sich das Bemühen des Vereins und aller Mitglieder widerspiegelt. 350 Arbeitsstunden und 14.000 Euro wurden in die Neukonzipierung der Ausstellungsräume investiert. Ein Aufwand der sich sichtlich lohnt und der zu einem Besuch in das "etwas andere Museum" einlädt.
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