Lehrling missbrauchte 5-jährige Schwester
REGION (ip). Als die 5-jährige Lisa (Name von der Red. geändert) plötzlich nicht mehr zu ihrem Vater wollte, fragte ihre Mutter so lange nach, bis es aus dem Mädchen hervorbrach: Ihr 16-jähriger Halbbruder, der beim Vater lebte, hatte seine Schwester sexuell missbraucht.
In Tränen aufgelöst nahm der Lehrling zu den Vorwürfen der St. Pöltner Staatsanwältin Barbara Kirchner Stellung. Er bekannte sich der Anklage entsprechend zum schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen schuldig. Opfervertreterin Ulrike Koller forderte für das traumatisierte Kind, das nach seinem Outing doch wesentlich erleichtert schien, 2.000 Euro Schmerzensgeld, sowie die Haftung für alle weiteren Schäden, die aus diesem Vorfall resultieren.
„Sie scheinen nicht pädophil zu sein“, resümierte der vorsitzende Richter Markus Grünberger. Zu dem Sammeln von sexuellen Erfahrungen des Jugendlichen bei seiner Schwester meinte er: „Das ist schon sehr verwerflich und durchaus problematisch.“
Bei einem Strafmaß bis zu fünf Jahren Haft kam der Bursche aus der Umgebung von St. Pölten jedoch noch relativ glimpflich davon. Der Schöffensenat verurteilte ihn zu einer bedingten Freiheitsstrafe von sechs Monaten. Während der Probezeit von drei Jahren wird er von einem Bewährungshelfer betreut, darüber hinaus muss er alle drei Monate nachweisen, an einer Psychotherapie teilzunehmen. Auch den Forderungen der Opfervertreterin hat der bis dahin unbescholtene und reumütige Lehrling nachzukommen.
Während der Angeklagte das Urteil annahm, gab Kirchner vorerst keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig.
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