Neue Lichttechnik im Wohnbau fördert Lebensqualität
GERERSDORF (red). Kürzlich fand in Gerersdorf die Ergebnispräsentation der Begleitforschung der Wohnhausanlage für Betreutes Wohnen, die als Kooperationsprojekt mit der NÖ Wohnbauforschung von der WAV (Gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Waldviertel“) errichtet wurde, statt.
Unter den anwesenden Gästen durfte auch Abgeordneter zum NÖ Landtag Dr. Martin Michalitsch in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll begrüßt werden.
Mit der Umsetzung des Projektes wurde das Architekturbüro Friedreich ZT GmbH aus Karlstein betraut. Die Wohnhausanlage besteht aus 15 Wohnungen mit einer Wohnnutzfläche von ca. 53 m² - 71 m², wobei jede Wohnung über eine Terrasse oder einen Balkon bzw. Loggia verfügt. Ein Gemeinschaftsraum mit großzügiger Terrasse im Dachgeschoß lädt zu sozialen Aktivitäten ein. Alle Einheiten sind barrierefrei und auf die Bedürfnisse älterer bzw. behinderter Menschen abgestimmt.
Wissenschaft begleitete Forschungsarbeit
Die wissenschaftliche Begleitforschung zum Projekt führte das Institute of Building Research & Innovation ZT-GmbH unter der Leitung von DI Dr. Peter Holzer und Arch. DI Dr. Renate Hammer durch, die die Forschungsergebnisse präsentierten.
Die Begleitforschung setzte sich speziell mit den Themen Tageslicht – Kunstlicht, Raumklima und Energiemanagement auseinander, wobei die Förderung des selbstständigen und selbstbestimmten Wohnens von älteren bzw. pflegebedürftigen Menschen im Vordergrund stand.
Tageslicht in die Wohnräume
Unter anderem wurde beim Bau der Anlage auf die Optimierung der Grundrisse geachtet, so dass möglichst viel Tageslicht in die Wohnräume einfällt und die Sichtverbindung zum Himmel als intensive Lichtquelle immer gegeben ist. Auch wurden eigens entwickelte Fensterverglasung eingesetzt, die jene Spektralanteile der Sonnenstrahlung einfallen lassen, welche die innere Uhr des Menschen und damit seinen stabilen Tagnachtrhythmus unterstützen.
Um in Kombination die nächtliche Ruhephase beim Gang zur Toilette nicht zu unterbrechen, sind spezielle, bernsteinfarbene LED-Lichtleisten im Bewegungskorridor zwischen Bett und WC installiert.
Die intensive Anbindung attraktiver, privater und gemeinschaftlicher Außenräume und die Anordnung großzügig öffenbare Fenstertürelemente in sinnvoller Ausrichtung zur Sonne soll den BewohnerInnen Anreiz bieten sich vermehrt im Freien aufzuhalten, um so den Aufbau von Vitamin D im Sinne der Gesundheitsprävention zu ermöglichen.
Klimaziele werden unterschritten
In Bezug auf Klimaschutz legte man bei dieser Wohnhausanlage besonderen Wert darauf, dass erneuerbare Energie bzw. ein umweltfreundliches Heizsystem zum Einsatz kommt und der Passivhausstandard erreicht wird. Dazu wurde an der kompletten Südseite des Gebäudes eine Photovoltaikanlage installiert, die einen großen Teil des Strombedarfs deckt. Beheizt wird die Anlage mittels Sole-Wasser-Wärmepumpe, bei der eine integrierte Kühlfunktion ohne zusätzlichen Energieaufwand möglich ist. Nach der Präsentation bestand die Möglichkeit zur Besichtigung und praktischen Erfahrung mit den aus der Forschung resultierenden Einrichtungen. Für weitere Informationen bzw. bei Interesse stehen die Mitarbeiter der WAV unter 02846/7015 gerne zur Verfügung.
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