Mit dem Schlitten zur Pfarre

Die Jubilarin und Redakteurin Alisa Haugeneder. | Foto: L. Obex
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RABENSTEIN (ah). Die Bezirksblätter besuchten Karoline Charlotte Puhl und sprachen mit ihr über die Vergangenheit, aber auch über die Zukunft.

Mittellos nach Rabenstein
Puhl wurde am 19. September 1916 in Graz geboren. Ihren Mann verlor sie im Zweiten Weltkrieg. Danach brachte sie sich mittellos mit ihren vier Kindern bei einem Tischler in der Steiermark unter. Ein ortsansässiger Pfarrer nahm sich der Familie an und gab ihnen zu essen. "Damals waren wir sehr arm und uns ging es nicht gut", erzählt Puhl. Wie das Schicksal so will, las jener Pfarrer damals in einer Zeitungsannonce, dass man in einer niederösterreichischen Pfarre eine Pfarrhaushälterin für "Kirche, Küche und Stall" suchte.
Puhl erinnert sich genau daran: "Am 8. Dezember 1958 reiste ich mit dem Zug ins Pielachtal, das letzte Stück dann mit der Mariazellerbahn, und in Rabenstein stieg ich schließlich aus. Es lag schon sehr viel Schnee und eine Dame aus der Pfarre wartete bereits mit zwei Schlitten am Bahnsteig auf mich. Wir fuhren dann zum Pfarrhof, wo ich bis zu meiner Pension blieb."

"Do bin i daham"
Sie ließ sich zur Religionslehrerin ausbilden und engagierte sich als Lektorin, Kommunionhelferin, Wortgottesdienstleiterin, im Pfarrgemeinderat, als Mitarbeiterin im Sozialdienst und lange Zeit als Leiterin der Rabensteiner Seniorenrunde.
Seit Puhls Pension ist schon einige Zeit vergangen, trotzdem blieb sie dem Pielachtal und "ihrem" Rabenstein treu. "Ja, Rabenstein ist meine Heimat, denn do bin i daham", sagt sie lächelnd. "Damals nach dem Krieg, ich war Witwe mit vier Kindern, war ich am Ende und der Herr Pfarrer hat mir geholfen." Puhl fühlte sich von Beginn an in Rabenstein heimisch. Der erste Pfarrer, dem sie als Haushälterin zur Seite stand, sagte einmal zu seiner treuen Helferin: "Sie haben mich damals gebraucht und auch ich habe Sie gebraucht." Pfarrer Leonhard Obex war während des Interviews gerade zu Besuch bei Puhl: "Bis vor zwei Jahren hat Frau Puhl die Pfarre noch tatkräftig unterstützt. Sie ist eine Persönlichkeit hier bei uns." Obex organisierte eine große Feierlichkeit anlässlich des 100. Geburtstages. Die Entwicklung ihrer Heimatgemeinde hat Puhl hautnah miterlebt und es sind einige Jahrzehnte seit ihrer Ankunft 1958 am Bahnhof vergangen: "Der Ort hat sich gewandelt. Früher war Rabenstein ein 'Bauerndorf', heute ist es viel schöner und moderner geworden."
Für die Zukunft wünsche sich Puhl nur eines: "Ich möchte weiterhin geistig so fit bleiben wie heute." Ein Erfolgsrezept hat die Rabensteinerin puncto geistiger Fitness nicht, sie sagt aber bescheiden: "Ich lese gerne und viel, vielleicht ist das ein Grund." Vor allem die Krimis von Donna Leon haben es ihr angetan: "Manchmal glaubt man während des Lesens in Italien zu sein. Das ist einfach faszinierend."

Die Jubilarin und Redakteurin Alisa Haugeneder. | Foto: L. Obex
Pflegerin Maria, Karoline Puhl und Pfarrer Obex.

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