Apotheken-Vorsorgeaktion vom 23. Mai bis 4. Juni: "10 Minuten für meine Lunge"

Der kostenlose Lungencheck wird vom 23. Mai bis zum 4. Juni kostenlos in den Salzburger Apotheken angeboten. | Foto: Österreichische Apothekerkammer
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  • Der kostenlose Lungencheck wird vom 23. Mai bis zum 4. Juni kostenlos in den Salzburger Apotheken angeboten.
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SALZBURG. COPD und Asthma bronchiale sind Atemwegserkrankungen, die eine Entzündung der Lunge hervorrufen und die Lebensqualität der Betroffenen massiv beeinträchtigen können. Der Krankheitsverlauf beider Erkrankungen ist umso besser, je früher diese erkannt, diagnostiziert und therapiert werden.
Aus diesem Grund findet von 23. Mai bis 4. Juni in den Salzburger Apotheken die Vorsorgeaktion „10 Minuten für meine Lunge“ statt.

Mehr Infos zu COPD

Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ, das den gesamten Körper mit Sauerstoff versorgt. Eine chronische Entzündung der Lunge wirkt sich somit nicht nur negativ auf die Atmung aus, sondern schwächt unseren gesamten Organismus. Bei COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) handelt es sich um eine chronische Lungenerkrankung, die in erster Linie durch Rauchen, aber auch durch andere Luftschadstoffe verursacht wird. Die Erkrankung ruft eine Entzündung der Lunge hervor, die nach und nach auch die Lungenstruktur zerstört. Unbehandelt führt COPD auch zu schweren Folgeschäden an anderen Organen, wodurch auch die Lebenserwartung verkürzt werden kann. Weltweit stellt COPD derzeit die dritthäufigste Todesursache dar. Die COPD gehört zu den fünf Krankheiten, die 80% der Kosten im Gesundheitswesen verursachen. Österreichweit leiden an die 400.000 Menschen an COPD - Tendenz steigend. Die Dunkelziffer der Erkrankten liegt allerdings bei über 80 Prozent. Das bedeutet, dass vier von fünf Personen, bei denen diese Einschränkung der Lungenfunktion vorliegt, nichts von ihrer Erkrankung wissen.

Mehr Infos zu Asthma

Bei Asthma handelt es sich um eine Entzündung der Atemwege, die durch eine Überempfindlichkeit für verschiedene Reize und Umwelteinflüsse verursacht wird. In Österreich sind in etwa eine halbe Million Menschen von Asthma betroffen. Experten gehen jedoch von einer höheren Erkrankungshäufigkeit und einer Dunkelziffer von über 50 Prozent aus.

Zehn Prozent der Bevölkerung sind betroffen

„Chronische Erkrankungen der Atemwege wie Asthma bronchiale und COPD betreffen 10 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher. Diese Erkrankungen beginnen oft schleichend und werden meistens erst dann diagnostiziert, wenn Teile der Lunge zerstört sind. Die Dunkelziffer beträgt z.B. für die frühen Stadien der COPD geschätzte 80 Prozent. Das heißt, nur bei 20 Prozent der Betroffenen wird COPD frühzeitig erkannt“, erörtert Prim. Univ.- Prof. Dr. Michael Studnicka, Past-Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) und Vorstand der Universitätsklinik für Pneumologie/Lungenheilkunde am Landeskrankenhaus Salzburg die Problematik.

"Früherkennung ist wichtig"

COPD ist - wie viele chronische Erkrankungen - zwar nicht heilbar, aber gut therapierbar, vor allem wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt wird. Da in den allermeisten Fällen das jahrzehntelange Rauchen für COPD verantwortlich ist, stellt der Rauchstopp die wichtigste Maßnahme dar, um den Krankheitsverlauf zu begünstigen. „Durch Früherkennung können viele schwere Erkrankungen vermieden werden. Eine gesündere Lebensweise, eine frühzeitige Therapie und vor allem der sofortige Rauchstopp können wesentlich das Risiko, an Asthma oder COPD zu erkranken, verringern bzw. den Krankheitsverlauf wesentlich verbessern. In einem frühen Stadium kann die Tabakentwöhnung die COPD sogar zum Stillstand bringen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Meinhard Kneussl, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie und Vorstand der 2. Medizinischen Abteilung mit Pneumologie, Wilhelminenspital Wien, Medizinische Universität Wien.

Atemnot wird oft bagatellisiert

Allerdings ist es um die Früherkennung bei COPD und Asthma nicht gut bestellt. Die typischen Symptome einer COPD-Erkrankung werden von den Patienten oft nicht wahrgenommen, da der beschleunigte Lungenfunktionsverlust parallel mit dem Alterungsprozess verläuft und die Atemnot bei Rauchern bagatellisiert wird. Der Weg zum Lungenfacharzt bleibt aus. Um eine frühzeitige Diagnoseerstellung von Lungenerkrankungen zu forcieren und die hohe Dunkelziffer zu reduzieren, hat die Österreichische Apothekerkammer gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) die Apotheken-Vorsorgeaktion „10 Minuten für meine Lunge“ ins Leben gerufen.

Lungencheck in nur 10 Minuten

Im Rahmen der Aktion führen die Apothekerinnen und Apotheker zwei Wochen lang eine umfassende Risikobewertung mittels validiertem Fragebogen und Lungentest durch, um eine Erkrankung an Asthma oder COPD frühzeitig zu erkennen. Die Messung erfolgt mit einem digitalen COPD-Screener, mit dem der FEV1- und der FEV6-Wert bestimmt werden. Die Messung wird dabei dreimal durchgeführt. Innerhalb von 10 Minuten wird so das Erkrankungsrisiko des Kunden ermittelt und der Rauchstatus erfasst. Liegt der Wert
außerhalb des normalen Bereiches, können die Betroffenen rasch reagieren und einen Lungenfacharzt zur weiteren Abklärung der Symptome aufsuchen. Die Apothekerinnen und Apotheker haben dafür in den letzten Wochen an einem umfassenden Schulungsprogramm teilgenommen

Früherkennung und umfassende Beratung

„Die Vorteile der Aktion liegen für den Patienten klar auf der Hand: Der Lungencheck ermöglicht eine erste Einschätzung eines Erkrankungsrisikos ohne Voranmeldung und ohne großen Zeitaufwand. Liegen die Ergebnisse der Untersuchung außerhalb des normalen Bereichs, wird der Betroffene zur Diagnosestellung zum Lungenfacharzt verwiesen“, erklärt Mag. pharm. Kornelia Seiwald, Präsidentin der Apothekerkammer Salzburg.
Aktionsteilnehmer, bei denen bereits Asthma oder COPD diagnostiziert wurde, erhalten eine Schulung im Umgang mit Inhalationsgeräten, da immer wieder Anwendungsfehler auftreten und die Wirkung des Arzneimittels dadurch nicht ausreichend gegeben ist. Darüber hinaus ermöglicht die Aktion eine ausführliche Raucherberatung in der Apotheke, um den Grundstein zum endgültigen Rauch-Stopp zu legen. Eine umfassende Broschüre informiert über COPD und Asthma – von den Beschwerden, über die Diagnose bis hin zur Therapie und hilfreichen Tipps für eine gesunde Lunge. „Die Vorsorgeaktion zeigt einmal mehr den wichtigen Stellenwert der Apotheken in der Gesundheitsvorsorge. Aufgrund des niederschwelligen Zugangs können Risikopatienten sehr gut erfasst, an den Arzt verwiesen und der Diagnosezeitpunkt vorverlegt werden“, so Mag. pharm. Diemut Strasser, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Salzburg.

Dunkelziffer reduzieren, informieren & aufklären

Ziel der neuen Vorsorgeaktion ist es, möglichst vielen die Bestimmung ihres Lungenerkrankungsrisikos zu ermöglichen und die hohe Dunkelziffer bei COPD und Asthma zu reduzieren. Der Lungencheck wird dabei von einer wissenschaftlichen Erhebung begleitet, um den Status quo bei Lungenerkrankungen zu erheben. Darüber hinaus dient die Kampagne auch der Information und Aufklärung über Atemwegserkrankungen. „Die Aktion soll zum einen das Bewusstsein für COPD und Asthma bei den Menschen erhöhen und zum anderen Risikopatienten frühzeitig zu einem Arztbesuch motivieren. Wir hoffen, dass es uns mit dieser gemeinsamen Aktion gelingt, möglichst viele Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und damit Spätfolgen zu verhindern“, so Studnicka.

Die Vorsorgeaktion wird von der Österreichischen Apothekerkammer und der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie durchgeführt und von den Firmen AstraZeneca GmbH, A. Menarini Pharma GmbH, Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG, GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Johnson & Johnson GmbH, Mundipharma Gesellschaft m.b.H., Novartis Pharma GmbH und der NÖGKK sowie „tut gut“ unterstützt.

(Text: Österreichische Apothekerkammer, Landesgeschäftsstelle Salzburg)

Der kostenlose Lungencheck wird vom 23. Mai bis zum 4. Juni kostenlos in den Salzburger Apotheken angeboten. | Foto: Österreichische Apothekerkammer
Kornelia Seiwald, Präsidentin der Salzburger Apothekerkammer und Diemut Strasser, Vizepräsidentin der Salzburger Apothekerkammer. | Foto: Foto Wilke
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