Neukirchen: Auch hier feierten Einheimische gemeinsam mit Flüchtlingen
NEUKIRCHEN. Am 26. August wurde in Neukirchen als private Initiative ein Willkommensfest für die nun hier wohnenden Flüchtlinge veranstaltet. Es war ein rundum gelungener Abend, bei dem man sich kennenlernen und Köstlichkeiten aus den unterschiedlichen Herkunftsländern ausprobieren konnte.
17 Junge Männer sind seit kurzem in Neukirchen untergebracht
17 junge Männer aus Afghanistan, Irak und Syrien sind seit Kurzem in einem Quartier in Neukirchen untergebracht. Betreut werden sie vom Regionalverband Oberpinzgau, doch war es Neukirchner Bürgern ein privates Anliegen, ihnen die Ankunft in einem fremden Land zu erleichtern. „Wir wollten diese Menschen einfach hier bei uns willkommen heißen und ihnen mit praktischen Tipps für den Alltag auch ein bißchen den Weg bei uns weisen. Den Flüchtlingen wiederum war es sehr wichtig, Einheimische kennenzulernen und ihnen zu zeigen, dass sie keine bösen und gefährlichen Menschen sind“, erklärten die Organisatorinnen Annemarie Kerrer und Stefanie Steiger.
Gemeinsam gekocht und im Café beim Cinetheatro geschmaust
Das Café beim Cinetheatro wurde von Familie Kogler zur Verfügung gestellt, die Lebensmittel gespendet und so verbrachten die Asylwerber den ganzen Tag mit der Vorbereitung auf das Fest. Zwei von ihnen - Alikozai Zakerullah aus Afghanistan und der Syrer Mohammed Ayob - sind Köche. Sie haben mit Hilfe der gesamten Gruppe wahre Köstlichkeiten aus ihren Heimatländern gezaubert, die von den zahlreichen Gästen, darunter auch Bürgermeister Peter Nindl, verkostet wurden. Die meisten der jungen Männer möchten gerne bei uns bleiben und in ihren angestammten Berufen (Medizintechniker, Jurist, Mechaniker, Koch, Mediziner,…) weiterstudieren bzw. arbeiten.
"Es ist schrecklich, am Telefon die Bombeneinschläge zu hören…"
Ihnen allen ist klar, dass sie dazu Deutsch lernen müssen und sie stürzen sich mit Feuereifer in die Kurse. „Für mich ist mein oberstes Ziel, in einem friedlichen Land wie Österreich Asylstatus zu erlangen, hier bleiben und arbeiten zu dürfen, damit ich meine Familie nachholen kann. Ich habe drei kleine Kinder und es ist schrecklich, die Bombeneinschläge zu hören, wenn wir telefonieren“, erzählt der Syrer Anas Hafez.
Ein wichtiges Zeichen
Ein Willkommensabend wie hier in Neukirchen kann zwar das Leid nicht wirklich lindern, ist aber gerade in der jetzigen Zeit ein wichtiges Zeichen, dass ein von Toleranz und Menschlichkeit geprägter Umgang miteinander durchaus möglich ist…
Text & Fotos: Susanne Radke.
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