Flucht und Vertreibung im Nationalparkzentrum
MITTERSILL. Das Nationalparkzentrum wurde zur Theaterbühne: Das Theater "bodi end sole" gastierte in Mittersill mit dem Stück „Überall nirgends lauert die Zukunft“ von Vladimir Vertlib. Es handelt von einem jungen Juden, der als Einziger seiner Familie die Nazizeit überlebt hat. Nach der Befreiung 1945 muss er mehrere Monate in einem Lager verbringen, bis ihm die Flucht über das Gebirge nach Palästina gelingt. 70 Jahre später kehrt er an diesen Ort zurück. Wo früher das Lager war, sind heute wieder Flüchtlinge untergebracht. Wie einst für David ist die Unterkunft auch für sie ein Ort des Übergangs, ein Neubeginn nach Krieg, eine Stätte der Hoffnung, aber auch des Schmerzes und der Desillusionierung.
Syrische Schauspieler
Das Szenario erinnere an die Fluchtbewegung über die Krimmler Tauern und passe sehr gut nach Mittersill, wie Regisseurin Christa Hassfurther erklärte. Sie äußerte sich sehr erfreut über das Interesse des Pinzgauer Publikums, vor allem der Schulklassen, die das Stück besucht haben. Unter den Schauspielern sind auch einige Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak, darunter der in Unken lebende Salim Cheikri, der bereits in einigen Aufführungen von Reinhold Tritscher sein Können unter Beweis stellte.
Das Stück wird jetzt in Hallein aufgeführt. Auf Einladung würde man aber gern wieder ein Gastspiel im Pinzgau geben, so Hassfurther.
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