Einsiedler und Hüttenwirt

Auch als Hobbygärtner betätigt sich Thomas Fieglmüller, Gemüse und Kräuter sorgen für Abwechslung am Speiseplan.
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  • hochgeladen von Gudrun Dürnberger

SAALFELDEN. Thomas Fieglmüller wollte als Kind unbedingt Bauer werden. Dann hat er Koch gelernt, war Priester, wurde Psychotherapeut und ist jetzt Einsiedler. "Ich bin auch ein bissl Hüttenwirt", erklärt der Wiener seine neue Aufgabe, denn er werde von Wanderern immer wieder um Auskunft gefragt.

Erster Pfarrer

Offiziell ist er dafür verantwortlich, die Kapelle am Palfen in Ordnung zu halten. Bis 1938 waren die Einsiedler auch für die Feuerwache zuständig und mussten die Glocke läuten, wenn sie Feuer im Ort bemerkten. Geistliche Ausbildung ist keine Voraussetzung für den Job, aber lange Zeit waren es hauptsächlich Franziskanerbrüder, die sich hier zurückzogen. Fieglmüller ist der erste Priester in der Einsiedelei. Er hat nach einer Auseinandersetzung mit dem damaligen Kardinal Hermann Groer der Kirche den Rücken gekehrt, hilft aber Dechant Roland Rasser aus und hält einmal im Monat die Messe in der Einsiedelei.

Karges Leben

Er wollte sich eine Auszeit nehmen und war auf der Suche nach einer Almhütte. Ein Freund hat ihn auf die Einsiedelei aufmerksam gemacht. "Der Platz hat mich gleich in den Bann gezogen", schildert der einstige Gefängnisseelsorger. Einsam ist er nicht, im Gegenteil, manchmal sei ihm fast zu viel los, "um Regen bete ich aber nicht", versichert er. "Meine Paradeiser und Kräuter sollen ja gedeihen." Das Leben ist von Sparsamkeit und Kargheit geprägt. Wasser und Strom gibt es nicht, zum Kochen hat er einen Holzofen, der zugleich die einzige Wärmequelle ist. Das Holz dafür muss er selber hacken. Durch Versuch und Irrtum habe er gelernt, die Lebensmittel gut einzuteilen. "Es hat eine Weile gedauert, bis ich abwägen konnte, wann die Milch sauer wird oder der Speck nicht mehr zu verwenden ist". Fertignahrung kommt für den gelernten Koch nicht in Frage. Es gibt oft nur ein Butterbrot mit Kräutern oder eine Eierspeise. Hungern will er nicht, aber auch nicht öfter als einmal pro Woche in die Stadt gehen müssen. Wenn es die Zeit erlaubt, schreibt er an einem Roman, drei Lyrikbände hat er bereits veröffentlicht.

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