"Historischer Pinzgau": Der Foto-Fundus wächst und wächst
Die Mitglieder der Facebook-Gruppe "Historischer Pinzgau" erfreuen sich an alten Foto-Schätzen.
PINZGAU (cn). Ins Leben gerufen wurde die Gruppe von Rudi Leo. Der bekannte Historiker und Buchautor mit Bramberger Wurzeln hat die Facebook-Seite vor gut zwei Monaten gegründet, mittlerweile kann sie mit 650 Mitgliedern aufwarten.
Eine breite Themen-Palette
Ob eine Impression von der Schulausspeisung 1955 in Bramberg, ob uralte (Detail-)Ansichten unserer Pinzgauer Gemeinden, ob ein Bild von der Feuerwehr-Fahnenweihe 1929 in Wörth bei Rauris oder spannende Fotos von Ur- und Großeltern - die interessierten und teils euphorischen Kommentare und die enorm vielen "Gefällt-mir"-Angaben beweisen die Freude der Menschen an diesem stetig wachsenden Fundus.
"Ich bin selber oft ganz berührt..."
Rudi Leo im BB-Gespräch: "Ich bin selber oft ganz berührt angesichts der Bilder, die von Gruppenmitgliedern aus der ganzen Region auf die Seite geladen werden. Unfassbar, wie viele es schon sind. Für mich persönlich - ich lebe schon lange in Wien - ist das ein schöner Bezug zur Heimat. Vor allem mag ich auch die Fotos aus den 60er- und 70er-Jahren, da werden eigene Kindheitserinnerungen wach. Auch das ist Historie."
Als nächstes im Visier: Musikalische Schmankerln von einst
Als weiteren Schritt möchte Rudi Leo musikalische Schätze auftreiben - sowohl in Form von Fotos, die einst bei Musikveranstaltungen gemacht wurden als auch in Form von Tonaufnahmen. "Vor dem zweiten Weltkrieg wurde viel musiziert, Pinzgauer Stubenmusik hatte einen hohen Stellenwert. Von den Nazis wurde dann vieles zerschlagen, die Treffen sind verboten worden. Ich bin schon gespannt, was sich da noch auftreiben lässt."
Infos über Rudi Leo, Jahrgang 1962:
Lehre als Einzelhandelskaufmann, Tätigkeit als Betreuer von Kindern mit Behinderung. Danach begann er ein Studium der Pädagogik bzw. der Sonder- und Heilpädagogik. Weitere Stationen: Kommunikationschef und Pressesprecher bei Grünen Landesparteien, Pressesprecher Landesregierung Oberösterreich. Mitarbeiter im Forschungsteam der Wiener Wilhelminenbergkommission, die die Vorwürfe bezüglich Gewalt und Missbrauch an Kindern, die im ehemaligen Kinderheim Schloss Wilhelminenberg in Wien untergebracht waren, untersucht hat. 2012: Promotion am Institut für Zeitgeschichte an der Uni Wien. Bücher: Diktatur in der Provinz, Der Pinzgau unterm Hakenkreuz, Bruck unterm Hakenkreuz (alle Otto Müller Verlag).
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