Saalfelden: Im Gespräch mit Dechant Roland Rasser über seinen Abschied
SAALFELDEN. Wie die Erzdiözese Salzburg bekannt gab, kommt es ab September zu personellen Veränderungen in etlichen Pfarrgemeinden. Auch in Saalfelden steht ein Wechsel bevor: Dechant Roland Rasser wird Dompfarrer in Salzburg. Im Gespräch mit dem Bezirksblatt äußert er Bedauern.
Herr Dechant, wie sehen Sie die Veränderung?
Ich hätte es noch gut hier ausgehalten. Mein Bestreben war überhaupt nicht in diese Richtung, aber als Pfarrer ist man immer auf Abruf und kann das nicht ablehnen. Ein Wechsel birgt auch neue Chancen, es besteht schließlich immer die Gefahr, dass man betriebsblind wird.
In den Sozialen Medien äußern sich die Saalfeldner bestürzt über ihre Abberufung. Sie scheinen sehr beliebt zu sein.
Ich bin selber nicht auf Facebook und Twitter, weil mir die persönlichen Kontakte lieber sind. Es gibt aber sicher auch Menschen, die sich freuen, wenn ich nicht mehr da bin, aber das passt auch. Man muss es ja nicht allen recht machen. Es war nicht mein Bestreben, "everybody's darling" zu sein.
Wie beurteilen Sie ihr Wirken in Saalfelden? Gibt es Versäumnisse?
Es wäre sicher da und dort mehr möglich gewesen. Aber ich packe immer Sachen, die an erster Stelle stehen, an, manche nachgereihten erledigen sich dann von selber. Was mir wirklich leid tut ist, dass persönliche Kontakte in so einer großen Gemeinde viel zu kurz kommen. Bei Familien in Trauer wären z. B. mehr Besuche notwendig gewesen.
Was halten Sie von Ihrem Nachfolger?
Ich habe an meine Zusage für den Wechsel die Bedingung geknüpft, dass ich mit dem Nachfolger einverstanden sein will. Alois Moser ist eine gute Lösung, er war nicht nur mein Wunschkandidat. Viele Leute haben ihn sich gewünscht, denn er ist hier ja kein Unbekannter. Er war bereits von 1988 bis 1992 Kooperator in Saalfelden.
Wie schwer fällt Ihnen der Abschied?
Am 28. August wird mein Abschiedsgottesdienst gefeiert. Spätestens dann wird sicher die Trauerarbeit beginnen. Ich hatte Glück, ich konnte ohnehin recht lange hier bleiben, während einer Zeit, in der es in manch anderen Gemeinden bereits vier Wechsel gegeben hat. Wir haben Ehrfurcht und Gehorsam gelobt, darum ist das kein Thema, ob man lieber bleiben möchte. Es ist auch die neue Aufgabe eine interessante Herausforderung. Ich hatte bereits erste Kontakte nach Salzburg und die Pfarrarbeit bleibt mir ja auch dort erhalten. Im Übrigen folge ich getreu meinem Motto, immer den ersten Schritt vor dem Zweiten zu setzen.
Weitere Veränderungen für den Pinzgau:
Neue Pfarrer (in Klammer der bisherige Wirkungsort):
Mag. Roland Rasser (Saalfelden) - Dompfarrer und Leiter des Seelsorgeamtes
Mag. Alois Moser (Mayrhofen und Brandberg) - Saalfelden mit Gerling und Lenzing
Mag. Adalbert Dlugopolsky (St. Johann i. Pg.) - Mittersill, Hollersbach und Stuhlfelden
Mag. Jürgen Gradwohl (Saalbach, Maishofen, Viehhofen) - Mayrhofen und Brandberg
Pfarrprovisoren:
Mag. Christian Hödlmoser (Berufungspastoral und Studium) - Neukirchen, Wald und Krimml
Mag. Peter Kuzma (priesterlicher Mitarbeiter in Embach, Lend, Dienten) - Maishofen, Viehhofen und Saalbach
Kooperatoren:
Joseph Shijo (Doktoratsstudium) - Saalbach, Maishofen und Viehhofen
PastoralassistentInnen:
Diakon Dr. Ludwig Spörr - Pfarrverband Embach, Lend und Dienten
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