Zwei Tote und ein Schwerverletzter nach Lawinenabgängen im Oberpinzgau

Die Bergrettung Neukirchen/Bramberg im Einsatz. | Foto: Bergrettung Neukirchen/Bramberg
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  • Die Bergrettung Neukirchen/Bramberg im Einsatz.
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KRIMML. Die vier tschechischen Schneeschuhwanderer im Alter etwa zwischen 30 und 40 Jahren waren im Wildgerlostal am Sommeralmweg unterwegs; sie kamen von der Zittauerhütte und gingen talauswärts, als sich auf etwa 1.750 Metern Höhe eine Lawine vom Bereich des Wildkargebietes löste, durch eine steile Rinne abging und die vier Schneeschuhwanderer verschüttete. Zwei der Tschechen wurden teilverschüttet, die zwei weiteren komplett.

Falsche Informationen...

Die zwei teilverschütteten Männer konnten sich selbst befreien. Die Tschechen waren ohne Notfallsausrüstung unterwegs, konnten aber einen komplett Verschütteten finden und ausgraben. Die um 10.43 Uhr alarmierten Bergretter aus Neukirchen bekamen zuerst die Information, dass die Verschüttung im Bereich Zillerplattenscharte gewesen sei. Mit dem Team vom Notarzthubschrauber Martin 10 flogen die Bergretter das komplette Gebiet ab, konnten aber keine Spuren entdecken. Das Einsatzteam flog das komplette Achental ab und schließlich fand man die Stelle des Lawinenunglücks im Wildgerlostal.

Reanimation

Als die Einsätzkräfte nach 12 Uhr bei den Tschechen ankamen, wurde sofort nach dem vierten Verschütteten gesucht bzw. bei der Reanimation des Ausgegrabenen geholfen. Obwohl der vierte Verschüttete relativ schnell gefunden wurde, kam leider jede Hilfe für beide komplettverschütteten Schneeschuhgeher zu spät.
Im Einsatz waren Krimmler, Neukirchen, Mittersiller und Bergretter aus Enzingerboden, vier Lawinenhundeteams, Alpinpolizei, und die Rettungshubschrauber Martin 10 und Alpin Heli 6.

NEUKIRCHEN. Nahezu zeitgleich wurde die Bergrettung Neukirchen zu einem Lawineneinsatz in Neukirchen/Bramberg, Bereich Frühmesserlift, alarmiert. Hier waren vier einheimische Variantenfahrer in einen steilen Graben eingefahren, als sich ein Schneebrett löste und einen Variantenfahrer mitriss. Der Einheimische, der mit einem ABS-Rucksack ausgestattet war, wurde von dem Schneebrett weit mitgerissen und schwer verletzt. Das Hubschrauberteam von C4 bzw. die Pistenrettung und Bergretter aus Neukirchen versorgten den schwer verletzten Freerider.
Text: Bergrettung Salzburg / Maria Riedler
Fotos: Bergrettung Krimml bzw. Neukirchen

Nachfolgend noch die offiziellen Aussendungen der Polizei:

Lawinenabgang in Krimml, Wildgerlostal

Am 22. Jänner 2017 gegen 10.30 Uhr ereignete sich im Wildgerlostal, Gemeinde Krimml, ein Lawinenabgang, wobei eine tschechische Schneeschuh-Wandergruppe bestehend aus vier Männern von einer Lawine verschüttet wurden.
Sie befanden sich beim Abstieg von der Zittauer Hütte ins Tal. Kurz vor der Trisselalm, auf einer Seehöhe von 1.720m, wurden sie von der Lawinde, die sich 150m unterhalb der Seekarscharte (2.519 m) löste, erfasst und verschüttet. Ein Mann wurde nicht und die drei anderen Männer wurden ganz verschüttet. Der eine befreite sofort jenen, der nicht so tief unter der Lawine war (halber Meter).
Beide gruben dann einen ihrer Kameraden aus (1,5 Meter verschütttet) und begannen nach dem Absetzen des Notrufes per Handy mit dessen Reanimation. Der 4. Kamerad wurde erst von der Bergrettung durch Sondieren mit der Lawinensonde geortet und aus einer Tiefe von 2 Metern ausgegraben. Alle Beteiligten hatten kein Lawinenverschüttetengerät bei sich.

Trotz umfangreicher Reanimation der beiden tiefer Verschütteten durch die Teams der Rettungshubschrauber Martin 6 und Martin 10 sowie der Bergrettungsmänner der Ortsstelle Krimml, konnten die Notärzte dann schließlich nur mehr den Tod der beiden tschechischen Staatsbürger (39 und 43 Jahre) feststellen.
Am Einsatz waren 15 Männer der Bergrettungsortsstelle Krimml, zwei Rettungshubschrauber, ein Hubschrauber des BMI und vier Polizisten beteiligt.

Lawinenabgang in 5741 Neukirchen am Großvenediger

Am 22. Jänner 2017, um 10.30 Uhr, ereignete sich im freien, ungesicherten Skiraum ein Lawinenabgang. Nach derzeitigem Ermittlungsstand fuhr das spätere Lawinenopfer als dritter Variantenfahrer in eine Rinne im Bereich Frühmesser ein und löste das Schneebrett aus. Der 23-Jährige wurde alleine erfasst, ca. 300 Meter mitgerissen und ca. 2,5 Meter tief verschüttet. Durch die sofort eingeleitete Kameradenbergung konnte der Verschüttete geborgen werden. Die weitere medizinische Versorgung übernahm das Team des Notarzthubschraubers Christophorus 4. Der Variantenfahrer erlitt dem Grad nach unbekannte Verletzungen und wurde in die Klinik Innsbruck geflogen.
An dem Einsatz waren 15 Mann der Bergrettung, 3 Alpinpolizisten und der Rettungshubschrauber beteiligt

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