Bei der Orgeleinweihung und beim Kirchenchorjubiläum in Pfarrwerfen wurden alle Register gezogen

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PFARRWERFEN. Mit einem großen Festzug mit allen Ortsvereinen, vielen Ehrengästen und Einheimischen wurde am Festtag der Hl. Cäcilia der Jubeltag begonnen. Weihbischof Andreas Laun feierte mit Pfarrer Bernhard Pollhammer und der Pfarrgemeinde diesen besonderen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Cyriak und weihte die historisch restaurierte Matthäus Mauracher Orgel von 1869 ein. Für musikalischen Hochgenuss sorgte der Kirchenchor Pfarrwerfen mit den beiden Opernsängern Thomas Rettensteiner, dem Sohn der Chorleiterin und seiner Frau Lisa Henningson. Dargeboten wurde die kleine Orgelsolomesse von J. Haydn für Solo, Chor, Orgel und Streicher. An der Orgel und am Dirigentenpult wechselten sich Barbara Rettensteiner und ihre Tochter Barbara Reiter ab.

Nach einer Ehrensalve der Peter-Sieberer-Schützen wurde im Gemeindefestsaal
das Jubiläum "125 Jahre Kirchenchor Pfarrwerfen" gebührend gefeiert.
Barbara Rettensteiner wurde für ihre besonderen Verdienste um die
Kirchenmusik das Johann Michael Haydn-Verdienstzeichen in Gold der Erzdiözese
Salzburg verliehen. Sie feiert heuer ihr 20-jähriges Chorleiterjubiläum und ist
auch seit 1985 Hauptorganistin und nahezu jeden Sonntag an der Orgel. Neben 18
weiteren für langjährige Mitgliedschaft geehrten Chorsängern wurden Dora Hafner und Gertraud Grubinger für ihre mehr als 60-jährige Treue beim Kirchenchor besonders gewürdigt. "Pfarrwerfen darf sich glücklich schätzen einen so engagierten und qualitätsvollen Kirchenchor zu haben. Als Ort des Miteinanders, der Freude und der Geselligkeit ist der Kirchenchor tragender Teil innerhalb des
Gemeindelebens", bedankte sich Bgm. Bernhard Weiß für den unermüdlichen Einsatz. Besonders der Respekt und die Kameradschaftlichkeit zwischen Jung und Alt zeichnet den Chor aus. Der Chor singt inklusive Proben bis zu 70 mal im Jahr.

Bei der Tombola gab es großartige Preise zu gewinnen. Eine echte Rarität
waren die übrigen Orgelpfeifen, die erworben werden konnten. Für die
musikalische Untermalung im Festsaal sorgten die Knopfwirblmusi und Christian
Salchegger mit seiner steirischen Harmonika.

Bereits Ende der 90iger Jahre setzte Altbürgermeister Simon Illmer sen. mit einer großzügigen Spendenaktion den Startschuss für die Restaurierung der Orgel. Bei verschiedensten Anlässen konnten seither von den Pfarrwerfenern Orgelbausteine erworben werden.

"War unsere Orgel vorher ein schwergängiges und verrostetes und teilweise
im wahrsten Sinne des Wortes aus dem letzten Wurmloch pfeifendes und
keinerlei Inspiration oder Spielfreude erweckendes Instrument, so spielt sich die
Orgel jetzt wunderbar leicht, bietet erstaunlich viele und schöne
Registrierungsvarianten und es macht nun erstmals wirklich Spaß sie zu spielen",
bringt es Barbara Reiter auf den Punkt. Auch für Otto Franz Brandl ist nach
zweijähriger Spielpause das Orgelspielen dank der Leichtgängigkeit der
restaurierten Traktur wieder möglich.
Ziel war es das Instrument technisch und klanglich zu sanieren und den
gewachsenen Zustand langfristig bestmöglich zu erhalten. Orgelbaumeister
Roland Hitsch hat die Orgel komplett zerlegt und in die Werkstatt
abtransportiert. Einzig das leere Gehäuse verblieb auf der Empore. Bei allen
Holzteilen wurde der Holzwurmbefall bekämpft. Metallpfeifen und -teile wurden
saniert. Ausgetauscht wurden nur die vorne sichtbaren Prospektpfeifen aus Zink,
da in den Jahre 1916/17 die originalen Zinnpfeifen der Orgel abgeliefert und zu
Rüstungszwecken eingeschmolzen wurden.

Das Ergebnis hat die Erwartungen des Orgelbaumeisters Roland Hitsch sowie
der Organisten und der diözesanen Orgelkommission und aller Beteiligten sogar
übertroffen. Bei der Orgelbesichtigung mit dem Orgelbaumeister Roland Hitsch und
Domorganist Heribert Metzger konnten sich die Interessierten direkt in der
Kirche ein Bild machen. Die Königin der Instrumente, wie die Orgel noch genannt
wird, dürfte bei entsprechender regelmäßiger Wartung möglicherweise weitere 150
Jahre gute Dienste tun.

Die Pfarre, der Kulturverein und der Tourismusverband Pfarrwerfen
veranstalten im Jahr 2016 jeden 1. Sonntag im Monat um 18 Uhr (Winterzeit) bzw.
20 Uhr (Sommerzeit) gemeinsam die Reihe "ABENDMUSIK IN ST. CYRIAK". Bei dieser außerliturgischen Veranstaltung soll die wunderschöne Pfarrkirche sowohl die Orgelmusik, als auch Instrumentalmusik, Gesang, Gedanken und Texte zum Atemholen und Verweilen einladen. Den Beginn macht am 3. Jänner Regionalkantor Andreas Gassner, den Termin am 7. Februar wird Thomas Rettensteiner gestalten und am 3. März wird Florian Maierl, Organist an der Votivkirche in Wien mit Wurzeln in Pfarrwerfen sein Können unter Beweis stellen. Es wird herzlich dazu eingeladen!

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