Nirgendwo ist schlechtes Wetter charmanter

Die Fremdenführerin Inez Reichl weiß: „Salzburg ist auch bei Regen schön“. Den Touristen empfiehlt sie kleine Schirme gegen den Schnürlregen: „Dann kommen sie leichter durch die Getreidegasse.“ | Foto: Lisa Gold
  • Die Fremdenführerin Inez Reichl weiß: „Salzburg ist auch bei Regen schön“. Den Touristen empfiehlt sie kleine Schirme gegen den Schnürlregen: „Dann kommen sie leichter durch die Getreidegasse.“
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Wenn es in Salzburg regnet und sich tausende Touristen durch die Getreidegasse schieben – Schirm an Schirm, Regenjacke an Regenjacke – dann kann dem einen oder anderen Urlaubsgast das Lachen schon vergehen. Hier verkeilen sich die „Regenschützer“ beim aneinander Vorbeigehen, dort patscht ein Kind in eine Pfütze und anderswo bekommt ein Flanierer schon Blasen in den Gummistiefeln – da wird das Staunen über die Schönheit Salzburgs gleich zur Nebensache.
Wenn aber dann ein findiger Fremdenführer erklärt, dass es sich bei diesem Niederschlag nicht etwa „nur“ um Regen, sondern um das meteorologische Phänomen „Schnürlregen“ handelt, dann verklären sich die Augen der Zuhörer und das schlechte Wetter wird charmant.

Nicht allein Salzburgs Phänomen

Den „Schnürlregen“ – quasi Kulturgut Salzburgs – den muss man schließlich einmal gesehen oder, noch besser, erlebt haben. Eigentlich machen wir Salzburger uns ein Phänomen zu eigen, das es in vielen Regionen gibt und das auch nichts weiter ist, als schlicht und einfach Regen – weiß Meteorologe und Prognostiker Josef Haslhofer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Die Bezeichnung Schnürlregen gibt es allerdings tatsächlich nur bei uns.

Wenn es regnet wie am Schnürl

„Schuld an dieser Niederschlagsart sind die Nordstaulagen. West- und Nordwestwinde bringen zu allen Jahreszeiten feuchte Luftmassen, die sich am Gebirgsrand stauen. Würden diese Luftmassen anderswo nur kurze Schauer bringen, ist der Regen in Salzburg durch den Stau der Wolken an den Bergen langanhaltender“, erklärt der Meteorologe. Dass der Niederschlag als Schnürlregen bezeichnet wird, liegt an der saloppen Salzburger Redensart: „Es regnet wie am Schnürl“. „Damit ist also nicht, wie häufig angenommen wird, gemeint, dass der Regen in langen Fäden fällt, anstelle von Tropfen. Die Zeitkomponente führte zu dieser Bezeichnung“, sagt Josef Haslhofer.

Niederschlag, der sich gut verkauft

In Gebieten mit ähnlicher Topographie fällt der Regen genau gleich wie in Salzburg – zum Beispiel im Salzkammergut. Dort heißt er aber einfach „Regen“. „Salzburg ‚verkauft‘ seinen Niederschlag besser“, weiß Fremdenführerin Inez Reichl. Denn der Begriff sei den Urlaubern meistens schon vor ihrem ersten Salzburgbesuch bekannt. Wer nach der meteorologischen Erklärung durch Inez Reichl noch immer keinen Gefallen am Schnürlregen gefunden hat, dem erklärt sie: „Ohne den Regen wäre Salzburg nicht so schön grün und sein Trinkwasser nicht so gut. Dann erfreuen sich auch noch die letzten Zweifler am Zauber des Schnürlregens.“

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