"Branchenmix macht den Pongau krisenresistent"
Beschäftigung und Arbeitslosigkeit sind im Vergleich gut, aber wenig Einkommen.
BISCHOFSHOFEN/PONGAU (ap). "Der Pongau ist breit aufgestellt, dadurch auch stabiler und leichter durch die Krise gekommen, als andere Bezirke", bescheinigt AK-Präsident Sigi Pichler beim Pongautag.
"Wo Licht, da ist Schatten"
Mit einer Mischung aus Tourismus, Gesundheitssektor und Handel verzeichnet der Bezirk zwischen 2014 und 2015 prozentuell den zweitgrößten Beschäftigungszuwachs und als einziger einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Allerdings entwickelte sich der produzierende Sektor schwach. Die Wirtschaftsstruktur sorgt so für die zweitniedrigsten Nettoeinkommen im Bundesland. "Problematisch ist, dass durch Nettolohnvereinbarungen, sowie 'einvernehmliche' An- und Abmeldungen, zum Beispiel im Krankenstand, oft zusätzliches Entgelt vorenthalten wird“, so der AK-Pongau Chef Franz Grübl und Pichler fügt hinzu "in der Arbeitswelt ist es eben wie im echten Leben, nicht alles ist nur gut oder schlecht".
Arbeitslos in Zwischensaison
Charakteristisch für den Arbeitsmarkt im Pongau ist die starke saisonale Schwankung, die vor allem auf das Gastgewerbe zurückzuführen ist. "Während in der Nebensaison – im April und November – rund 3.500 Menschen ohne Arbeit sind sinkt deren Zahl im Sommer auf rund 1.600 ab", so Pichler. Im Winter liegt jeder vierte Arbeitsplatz in der Tourismusbranche, im Sommer immer noch jeder fünfte.
Viele Pendler im Bezirk
Vier von zehn Arbeitnehmern arbeiten am Wohnort. 37,6 Prozent pendeln innerhalb des Pongaus, wobei davon rund ein Viertel nach St. Johann fährt. Etwa 8.000 Arbeitnehmer haben ihren Arbeitsplatz außerhalb ihres Bezirks.
Beschäftigung: Deutlich positive Entwicklung
Gegenüber Juli 2014 hat der Bezirk 436 Arbeitsplätze mehr. Dieses Wachstum von 1,3 Prozent ist nach dem Pinzgau das zweitstärkste im Bundesland. Für diesen Zuwachs sorgten vor allem die Gemeinden Bischofshofen (plus 81 Jobs), St. Johann (ebenfalls plus 81), Flachau (plus 77) und Großarl (plus 71). Auch in Altenmarkt (plus 36), Pfarrwerfen (ebenfalls plus 36), Schwarzach (plus 29) und Mühlbach (plus 26) entstanden neue Stellen. Deutlichere Rückgänge gab es nur in Bad Gastein (minus 68), Radstadt (minus 22), Werfen (minus 15) und Untertauern (minus elf).
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