Skigebiete jubeln über weißen Winterstart

Steigfell vs. Sessellift: Das Skigebiet  Gaißau-Hintersee ist auch bei Tourengehern sehr beliebt. | Foto: Kaserer
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  • Steigfell vs. Sessellift: Das Skigebiet Gaißau-Hintersee ist auch bei Tourengehern sehr beliebt.
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KRISPL-GAISSAU/HALLEIN (tres). Die Skigebiete jubeln über die heurigen Schneemassen. Das Weihnachtsgeschäft lief hervorragend, die Pisten waren voll. Speziell das schneekanonenlose Skigebiet Gaißau-Hintersee hat Glück: Für den dortigen Pistenspaß reichte bislang der Naturschnee. Aber nicht nur Skifahrer und Snowboarder tummeln sich auf den Pisten, sondern auch immer mehr Tourengeher. Doch für die gibt es Einschränkungen!

„Wir hatten in den heurigen Weihnachtsferien wirklich Riesenglück mit dem Wetter“, freut sich Martin Wallmann, Betriebsleiter der Skiregion Gaißau-Hintersee: „Vor Weihnachten hatten wir eineinhalb Meter Pulverschnee, danach immer noch 30 bis 50 Zentimeter.“

Die vergangene Wintersaison verlief mehr schlecht als recht, zu Weihnachten war auf Grund des fehlenden Schnees kein Geld zu verdienen. Mit Schneekanonen schaut es weiterhin schlecht aus. „Eine Beschneiungsanlage bekommen wir bestimmt erst dann, wenn unser Skigebiet den Besitzer wechselt“, sagt Wallmann. Immer noch gehört Gaißau-Hintersee den Saalbacher Bergbahnen. Seit Jahren schon wollen die Pinzgauer das Tennengauer Skigebiet mit seinen drei Sessel- und fünf Schleppliften verkaufen, doch bis heute konnte kein Interessent gefunden werden. Den Kaufpreis für die Skischaukel Gaißau-Hintersee haben die Saalbacher mit gut drei Millionen Euro beziffert, davon 2,5 Millionen Euro Bankschulden. Das tatsächliche Problem: Rund 20 Millionen Euro müssten in neue Lifte und in eine Beschneiungsanlage investiert werden.
Nun hofft der Betriebsleiter auf einen durchgängig weißen Winter, denn: „Das Ostergeschäft fällt heuer weg, die Schulferien sind für uns zu spät. Wir sperren schon am 27. März zu.“

Ab 19.00 Uhr Pistensperre
Sehr beliebt ist Gaißau-Hintersee auch bei Tourengehern: An schönen Tagen schieben sich ganze Kolonnen auf‘s Wieserhörndl und auf den Spielberg. Tagsüber sei das auch kein Problem, aber nach 19.00 Uhr herrscht Pistensperre, erklärt Wallmann: „Weil dann wird präpariert und es kann nicht sein, dass die Tourengeher die Arbeit der Pistenfahrer zunichte machen. Außerdem besteht Unfallgefahr.“ Nur jeden Mittwoch ist die Piste 1 vom Wieserhörndl nach Gaißau unbefristet geöffnet. Am Parkplatz wird von den Tourengehern ein Betrag von 5 Euro verlangt: „Die zahlen aber meist ohne murren“, so Wallmann. Um 16.00 Uhr ist im Skigebiet Liftschluss, wer sein Auto nach 19.00 Uhr noch auf dem Parkplatz parkt, muss mit einer Besitzstörungsklage rechnen.

Bei den Zinkenliften am Dürrnberg ist man da schon kulanter: Hier können Tourengeher ihrem Hobby uneingeschränkt nachgehen - tagsüber sowieso und nachts mit der kleinen Einschränkung, dass nur über den Osthang abgefahren werden darf. Tafeln weisen darauf hin, die Stadtpolizei überprüft die Einhaltung.

Mehr Kulanz am Dürrnberg
Die Stadtgemeinde hat heuer eigens einen kostenlosen Tourenparkplatz (unterhalb des eigentlichen Parkplatzes) errichten lassen. „Die Tourengeher stürmen uns heuer regelrecht“, berichtet Gabi Pichler, Geschäftsführerin der Zinkenlifte: „In schönen Nächten gehen Hunderte hinauf bis zum Zinkenstüberl oder weiter auf‘s Rossfeld.“

Dass der Dürrnberg mit seinem kostenlosen Tourenparkplatz und dem zeitlich uneingeschränkten Tourenangebot herausragend ist, weiß Pichler: „Viele Skigebiete sperren ihre Pisten am Abend. Aber man kann im Endeffekt ja nicht wirklich jemanden vom Berg verweisen. Solange sich die Tourengeher an die Regeln halten, ist alles gut.“ Noch vor ein paar Jahren, als das Tourengehen am Dürrnberg nachts verboten war, gab es Vandalenakte: „Es wurden Absperrungen und Warnlampen herausgerissen und Verbotsschilder zerstört.“ Seit der neuen Regelung gab es keine derartigen Vorfälle mehr.

Eine sinnvolle Investition
Auch am Dürrnberg war der Winterstart ein erfolgreicher. Und für schneeärmere Tage ist man gewappnet: „Unser neues Beschneiungssystem funktioniert hervorragend. Weil es jetzt keine Lärmbelästigung von Anrainern mehr gibt, können wir auch nachts beschneien und das schon ab minus 2 Grad und nicht, wie mit dem alten, erst ab minus 5 Grad“, zeigt sich Pichler zufrieden. 60.000 Euro von der Salzburg Anleihe wurden 2010 in die Beschneiung bei den Zinkenliften am Dürrnberg gesteckt.

Steigfell vs. Sessellift: Das Skigebiet  Gaißau-Hintersee ist auch bei Tourengehern sehr beliebt. | Foto: Kaserer
Einschränkung am Dürrnberger Zinkenkogel: Der rote Bereich ist für Tourengeher gesperrt, der grüne Bereich ist dafür unbefristet befahrbar. | Foto: Agentur Amade
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