Fest für 'Krawall-Kids'
PURKERSDORF/PRESSBAUM. Am Gründonnerstag fliegen die Glocken nach Rom, die Ratscherkinder übernehmen ihren Job bis Ostern. Vor allem in urbanen Gebieten sind zu Ostern in den letzten Jahren aber immer weniger Ratscher zu hören. Die Bezirksblätter hörten sich in der Region um und sprachen mit jungen Purkersdorfern, die den alten Brauch pflegen.
Krawall motiviert
"Ich finde, es ist ein schöner Brauch, den man wieder in Erinnerung rufen sollte", betont Verena Herndl, Organisatorin hinter den Purkersdorfer Ratscherkindern, die den Brauch mit viel Freude pflegen: "Wir machen auch mit, weil es so schön laut ist", sind sich Leni, Dorli, Maxi und Fe einig. Vor allem in städtischen Umgebungen ist der Brauch aber tendenziell vom Aussterben bedroht, wie auch Verena Herndl weiß. So auch in Pressbaum: Die Stadtgemeinde wird heuer wohl ohne Ratscherkinder auskommen müssen, wie die Bezirksblätter auf Nachfrage erfahren. Die Frage, woran das liegen könnte, kann man allerdings nicht beantworten.
Brauch wieder auferstanden
Auch in Purkersdorf pausierte der Brauch zwischendurch einige Jahre. Der damals zuständige Kaplan stammte aus Russland und konnte mit dem für ihn unbekannten Brauch nur wenig anfangen. Verena Herndl ließ ihn im Vorjahr aber wieder aufleben: "Es gehört zu Ostern bei uns einfach dazu", erklärt sie. Auch heuer werden das schallende Geratter und ein altbekannter Reim am Karfreitag und Karsamstag zu Mittag rund um den Purkersdorfer Hauptplatz an das Angelusgebet, den sogenannten "Englischen Gruß", erinnern und vor den Gottesdiensten an diesen Tagen zur Kirche rufen.
Klappergeld als Dankeschön
Als Belohnung für die getane Arbeit wird am Samstag Klappergeld gesammelt: "Jedes Kind, das mitgeht, bekommt Klappergeld, die Ministranten außerdem noch zusätzlich einen Teil als Dankeschön für ihren Dienst in der Kirche. Der Rest ist für Ausflüge und Bastelmaterial der Minis bestimmt. Jede Spende ist willkommen! Es ist einfach schön, wenn die Leute Anerkennung zeigen", so Verena Herndl abschließend.
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