Diese Strategie soll Verkehrskollaps verhindern

REA-Obm. Bgm. Luis Oberer bei der Begrüßung.
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REUTTE (rei). Eine rein sachliche Präsentation jener Punkte, welche das Strategiepapierfür die Fernpassroute enthält, wollten die Verantwortlichen. Nur keine Tunneldebatte. Dafür waren die falschen Personen als Vortragende geladen. Die "hohe Politik", welche über größere Baumaßnahmen, sprich Tunnels, etwas hätte sagen können, war nämlich nicht vertreten. Somit blieben am Ende zentrale Fragen unbeantwortet und Forderungen unkommentiert.

Aber was besagt nun dieses Strategiepapier, das über Monate hinweg erarbeitet wurde? Da wurde viel erhoben. Nicht nur schon vorhandenes Zahlenmaterial wurde hin- und hergewälzt, man machte sich vielmehr daran, neue Modelle zur Verkehrsbewältigung auszutesten. Etwa bei den Themen "Blockabfertigung" und "Dosiersystem".

Blockabfertigung

So wurde einmal auf die Blockabfertigung durch den Lermooser Tunnel an einem besonders verkehrsreichen Tag komplett verzichtet. Ein enormer Aufwand. Die Straßenmeisterei, Polizei und auch Einsatzkräfte waren informiert, schließlich staute es sich an diesem Tag plötzlich auch im Tunnel, was man sonst aus Sicherheitsgründen zu vermeiden versucht. Aber siehe da: So schlecht war das gar nicht, wie die nachfolgende Auswärtung zeigte. Jedenfalls nicht im Hinblick auf die Staubildung.

Dosiersystem

Ein anderers Mal testete man ein "Dosiersystem". Auf der Umfahrung Reutte wurde eine Ampel aufgestellt. Die ließ in kurzen Intervallen maximal zwei bis drei Autos losfahren, dann schaltete sie wieder auf "rot". "Tröpfchenweise" fuhren die Fahrzeuge so auf den Katzenberg und die weitere Fernpassstrecke ein. Nach einer kurzen "Anlaufschwierigkeit" brachte auch das eine Verbesserung beim Verkehrsfluss.

Das Fernpass-Strategiepapier ist ein sehr umfassendes. Es enthält Erhebungen und Empfehlungen für die Bereiche Öffentlicher Verkehr, verkehrslenkende Maßnahmen, rechtliche Maßnahmen und Straßenbau.

Letzterer ist in den vergangenen Wochen wieder besonders in den Fokus des allgemeinen Interesses gerückt. Der Druck angesichts der zunehmenden Stauzeiten entlang der Fernpassroute wächst.

Weitere Maßnahmen

Christian Molzer und Helmut Köll als Vortragende des Abends konnten und wollten dazu aber wenig sagen, ihr Auftrag an diesem Abend war die Vorstellung des Strategiepapiers.
Dieses enthält durchaus Empfehlungen, wie die Situation kurz- bis mittelfristig wieder etwas besser werden könnte. Dazu gehört die Installation von "dynamischen Anzeigetafeln", Ausweichbuchten für LKW, der Ausschluss des "Langsamverkehrs" (Traktoren und Radfahrer), Fußgängerunterführungen am Fernsteinsee, eine verbesserte Anbindung von Ehrenberg, uvm..

Die dauerhafte Umsetzung des "Dosiersystems" steht derzeit aber ebenso noch zur weiteren Diskussion, wie eine Änderung bei der Blockabfertigung. Der Langsamverkehr lässt sich wiederum nur dann von der B179 entfernen, wenn neben der Hauptstraße ein "untergeordnete Wegenetz" durchgängig angeboten werden kann, was derzeit nicht der Fall ist. "Aber wir sind dran", versicherte Molzer, als zuständiger Fachmann des Landes.

Unmut wächst

Bei der anschließenden Debatte wurde es dann durchaus emotional. Ganz am Beginn des Abends wurde auch einmal kurz gelacht. Bgm. Luis Oberer, er ist auch Obmann des Vereins Regionalentwicklung Außerfern (REA), meinte in seiner Begrüßung, "die B179 darf keine Transitstrecke werden." Dafür hatte er die Lacher auf seiner Seite.

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