Flugplatz wird verhandelt

René Piechocinski (li) und Manfred Saurer versichern, dass die geplanten Maßnahmen keine nachteiligen Auswirkungen auf die Anrainer haben.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

HÖFEN (rei). Die Meldung, dass die „Haltergemeinschaft Flugplatz Reutte-Höfen“, welche den Flugplatz betreibt, die Landepiste asphaltieren will, sorgte vergangenes Jahr für Unruhe. Es wurde befürchtet, dass dadurch künftig größere und lautere Flugzeuge den kleinen Flugplatz anfliegen könnten und über kurz oder lang auch die Zahl der Starts zunimmt.
In einer Informationsveranstaltung versuchte der Obmann der Halterschaft, Lufthansa-Pilot René Piechocinski aus Lechaschau, bestehende Bedenken zu zerstreuen, was nicht wirklich glückte. Es gab in der Folge in Höfen eine Unterschriftenaktion, bei der die Bürger noch einmal mit Nachdruck die Deckelung der Starts mit 15 pro Tag forderten.
13 Monate später hat nun die Behörde über den eingebrachten Antrag der Halterschaft zu entscheiden.
„Die Startzahlen bleiben bei 15. Die sind einzementiert“, versichert Bürgermeister Vinzenz Knapp. Beim eingebrachten Antrag gehe es in erster Linie um die Asphaltierung der Land- bzw. Startpiste sowie um notwendige gesetzliche Adaptierungen, und dagegen spreche aus Sicht der Gemeinde nichts.
René Piechocinski versichert sogar, dass eine asphaltierte Piste Vorteile für die Anrainer bringt: „Die Flieger kommen früher in die Luft und sind dadurch leiser, da sie schon höher sind, wenn sie in die Nähe der Siedlungen kommen.“ An den genannten 15 Starts wolle die Haltergemeinschaft ebenfalls nicht rütteln: „Dieser Deckel hat Bestand. Das ist uns ein Anliegen. Wir wollen mit der Bevölkerung im Einklang leben.“
Daher werde es in Höfen auch nie einen kommerziellen Flugbetrieb geben und auch keine Nachtflüge, sichert der Vereinsobmann zu.
Dennoch sieht der eingebrachte Antrag außer der Asphaltierung und gesetzlich notwendigen Adaptierungen weitere Änderungen vor. Dazu gehören Sicherheitsstreifen am Pistenende eine Ausweichstelle/Haltebucht.
Beantragt wurde aber auch die Erhöhung des Höchstabfluggewichtes auf maximal 5,7 Tonnen. Derzeit dürfen nur Flugzeuge bis max. 2,6 Tonnen in Höfen starten.
Dieser Punkt könnte noch strittig werden. Vom Höfener Gemeinderat wurde eine solche bislang nicht genehmigt. Seitens der Halterschaft versucht man die Erhöhung zu erklären: Die Tonnage-Regelung erfolgt in Stufen - nach 2,6 Tonnen sei die nächsthöhere 5,7 Tonnen. „Es geht im Prinzip nur um einen einzigen Flieger, die Piper Malibu, die gerne von der Wirtschaft genützt wird. Sie überschreitet das maximale Abfluggewicht von 2,6 Tonnen, verfügt aber über einen wesentlich moderneren und dadurch auch leiseren Motor. Zusätzliche Lärmbelastungen sind nicht zu erwarten“, sagt dazu Manfred Saurer, selbst oft beruflich mit dem Flieger unterwegs und innerhalb des Vereins als Gebäudewart aktiv. Ein Lärmgutachten bestätigt, dass „(...)unter einer zahlen- und typenmäßigen Frequentierung wie von der Antragstellerin angegeben keine Änderung zu erwarten ist (...).“
Angst, dass durch die Tonnageerhöhung vermehrt große Flieger Höfen anfliegen, müsse man nicht haben. Piechocinski „Wir haben gar kein Interesse daran. Wir wollen, dass unsere Mitglieder fliegen können, und wir haben ja gar keine solchen Flugzeuge.“ Außerdem würde es auch in Zukunft nur wenige Flieger über 2,6 Tonnen geben, die in Höfen landen können, da für die meisten dieser Gewichtsklasse weiterhin die Landepiste zu kurz ist. „Die meisten brauchen einen Kilometer und mehr, und das können wir nicht bieten.“
In Höfen bleibt man dennoch skeptisch. Knapp: „Das ist ein sehr sensibles Thema. Wir gehen da sehr vorsichtig vor.“

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