So zahlen wir für den Dreck der anderen!

Volle Tonnen am Parkplatz beim Hotel Urisee.
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AUSSERFERN (rei). Dutzende Mülltonnen hat das Baubezirksamt Reutte entlang der Hauptstraßen im Außerfern aufgestellt. Und die sind regelmäßig voll. Mehr noch, sie quellen über von jenem Dreck, den Autofahrer hier ablagern.
Manchmal sind es die Sackerln einer Brotzeit, die weggeworfen werden. Das ist okay. Nicht selten sind es aber ganze Plasticksäcke voll mit Hausmüll, die illegal entsorgt werden.

115.000 Euro an jährlichen Kosten

Was "kostengünstig" für den Verursacher ist, kostet die Allgemeinheit viel Geld. Rund 115.000 Euro pro Jahr allein im Bezirk Reutte, wie Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler vorrechnet. Dieses Geld muss von den Steuerzahlern aufgebracht werden, also von uns allen.
Eine Alternative gibt es nicht. "Wenn wir keine Mülltonnen aufstellen, wird der Dreck eben so weggeworfen", weiß Wolfgang Haas, Leiter des Baubezirksamtes Reutte, ganz genau, was passiert, wenn man die Mülltonnen abmontiert.

Wöchentliche Entleerung

Im Sommer bleibt besonders viel Müll zurück. Wöchentlich müssen die Tonnen entleert werden. Das passiert immer montags und dienstags, wenn die große Reisewelle "durch" ist. Wenn es ganz schlimm ist, müssen die Mitarbeiter von "Issba Reutte", welche die Mülltonnen im Auftrag des Baubezirksamtes entleeren, auch unter der Woche ausrücken.

Bewusstseinsbildung wirkt

Durch Bewusstseinsbildung will das Land Tirol das Problem besser in den Griff bekommen. Bereits in den Jahren 2009 und 2010 konnte durch die Initiative „Bleib sauber“ die illegale Müllentsorgung entlang des 2.236 Kilometer langen Straßennetzes in Tirol deutlich reduziert werden. „Damals hat sich ein Rückgang um rund 15 bis 20 Prozent gezeigt“, weiß Bernd Stigger von der Landesstraßenverwaltung.
Deshalb appelliere man auch heuer wieder mit Transparenten an die StraßenbenützerInnen, die Straßen sauber zu halten. Im Außerfern weisen insgesamt zehn Plakate darauf hin, dass die Straße kein Müllplatz ist.

Kampagne neu gestartet

Das funktioniert auch eingermaßen: "Wir haben festgestellt, dass seit dem Start dieser Kampagne zumindest nicht mehr ganz so viel Müll neben der Straße weggeworfen wird." Der ist nämlich besonders arbeitsintensiv, was das Sammeln betrifft. Das machen die Mitarbeiter des Baubezirksamtes, die in mühsamer Arbeit die Straßen entlang gehen und den weggeworfenen Unrat aufsammeln müssen.

„Gerade entlang von vielbefahrenen Straßen ist das mit erheblichem technischen Aufwand und Gefahren für die Mitarbeiter verbunden“, erklärt Bernd Stigger.
Dass sich daran jemals etwas ändern wird, glaubt niemand so Recht. Stoßen die Mitarbeiter des Baubezirksamtes auf ganze Müllsäcke voller Dreck, der illegal entsorgt wurde, versucht man immer wieder den Verursacher herauszufinden. Keine angenehme Arbeit, muss doch der Inhalt des Müllsacks dann genau durchsucht werden. Die Erfolgsquote ist eher bescheiden, einen Versuch ist es aber wert. Schließlich geht es darum, unsere Umwelt zu schonen und Kosten zu sparen.

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