Tiroler Zugspitzbahn wird 90 Jahre jung

Die Tiroler Zugspitzbahn feiert ihr 90-jähriges Bestehen.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

EHRWALD (rei). Der 5. Juli ist in Ehrwald ein besonderer Tag. Es jährt sich die Eröffnung der Zugspitzbahn. Heuer ist dieser Jahrestag mit einem runden Jubiläum verbunden, es ist 90 Jahre her, dass die Bahn ihren Betrieb aufnahm.

Lange Erfolgsgeschichte

Die vergangenen 90 Jahre waren geprägt von vielen Erfolgsgeschichten rund um die Bahn, die von Ehrwald aus auf den höchsten Berg Deutschlands führt.
1924 wurde mit den Bauarbeiten der Tiroler Zugspitzbahn begonnen. Die Eröffnung fand am 5. Juli 1916 statt. Damals war die Zugspitzbahn die ersten Seilbahn Tirols überhaupt.
Heute gibt es sicherlich leistungsfähigere Bahnen in den Alpen, ihren Reiz hat die Tiroler Zugspitzbahn aber nie verloren, auch nicht im Bereich der Zugspitze, die heute von drei Bahnen erschlossen wird.

Am Stand der Technik

„Diese Bahn entspricht voll und ganz dem Stand der Technik“, erzählt Franz Dengg. Er ist Geschäftsführer der Bahn und gemeinsam mit der Seilbahner-Familie Dengg, die aus dem Zillertal stammt, auch Eigentümer.
Die Familie Dengg betreibt viele Seilbahnen. Tirolweit hat man rund 500 Mitarbeiter beschäftigt, „aber auf die Tiroler Zugspitzbahn sind wir schon besonders stolz“, versichert der Unternehmer.

Ein Blick zurück

Es ist eine spannende Geschichte, welche es über die Bahn zu erzählen gibt. In der Anfangszeit war es nicht möglich, von Ehrwald aus bis in die oberste Gipfelregion zu fahren - die Bahn endete schon davor. Bergführer übernahmen es, weniger Geübte die restliche Wegstrecke mit rund 200 Höhenmetern bis zum Gipfel zu begleiten. Ehrwald erlangte so den Ruf eines „Bergführerdorfes“.
Das änderte sich 1964. Damals wurde die „Gipfelbahn“ eröffnet. Das Land Tirol war lange Zeit Eigentümerin der Gesellschaft. Erst 1988 erwarb die Familie Dengg die Bahn, unter der Auflage, sie zu erneuern. Damit begann man 1989. Zwei Jahre später wurde die neue Tiroler Zugspitzbahn feierlich eröffnet. Lange war diese aber nicht in Betrieb. Ein Großbrand vernichtete die Talstation. Das war im Februar 2003. Bereits im August 2003 wurde die Nachfolgebahn - die Zugspitzbahn wie man sie heute kennt - eröffnet.

180.000 Fahrgäste jährlich

Seither fahren jährlich 160.000 bis 180.000 Fahrgäste von Tiroler Seite aus auf die Zugspitze.
Das Interesse an diesem Berg war von jeher enorm. Die Erstbesteigung der Zugspitze datiert aus dem Jahr 1820. Der Reuttener Josef Naus war es, der am 27. August 1820 erstmals den Gipfel erreichte. Das Gipfelkreuz wurde von bayerischen Alpinisten 1851 errichtet. Das Münchner Haus samt Wetterwarte wurde in den Jahren 1897 bis 1900 gebaut.
Von Deutscher Seite aus wurde die Zugspitze 1963 erstmals mit einer Bahn erschlossen, 1992 erfolgte der Bau der Bayerischen Gletscherbahn und damit die Errichtung der dritten Aufstiegshilfe bis auf den Gipfel.

Prominente Gäste

In ihrer langen Geschichte haben schon viele prominente Persönlichkeiten von Ehrwald aus auf den Gipfel mit der Zugspitzbahn erreicht. „Einmal ist sogar Kardinal Razinger mit unserer Bahn auf die Zugspitze gefahren“, erinnert sich Franz Dengg genau. Der später als Papst Benedikt I weltweit bekannt gewordene Geistliche hatte zuvor in Lermoos im Hotel Post, das ebenfalls der Familie Dengg gehört, genächtigt.
Ein Museum im Bereich der Bergstation macht Vergangenes anschaulich. Kommendes Jahr will man ein weiteres Museum zw. Talstation und Kassengebäude eröffnen. Hier soll auch der Antrieb der ersten Bahn ausgestellt werden.

Der "100er" wird groß gefeiert

Jetzt hat man aber erst einmal den „90er“ im Fokus. Diverse Aktionen begleiten das Jubiläum, so richtig groß will man aber erst in zehn Jahren feiern, dann wenn es heißt „100 Jahre Tiroler Zugspitzbahn“.

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