Zeckengefahr: BKH Reutte informiert

Zecken sind von Ende März bis Oktober aktiv und können schwerwiegende Krankheiten übertragen. | Foto: Bernd Lang/pixelio.de
  • Zecken sind von Ende März bis Oktober aktiv und können schwerwiegende Krankheiten übertragen.
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REUTTE. Die warmen Frühlingstage machen nicht nur uns Menschen Lust auf die frische Luft, sie locken auch die Zecken aus ihren Verstecken hervor. Die kleinen Spinnentiere, die nur wenige Millimeter groß sind, lauern im Wald, am Wegesrand, im Gebüsch, unter Laub und in hohen Gräsern. Dort warten die kleinen Plagegeister geduldig auf eine (unfreiwillige) Spende ihrer Opfer. Zecken ernähren sich von Blut und das menschliche hat es ihnen besonders angetan. Dabei können jedoch Krankheiten übertragen werden. Wer sich rechtzeitig impfen lässt und seinen Körper beobachtet, hat gute Chancen, den gefährlichen Krankheiten, die durch einen Zeckenstich übertragen werden können, zu entkommen.

Zecken sind von Ende März bis Oktober aktiv und können schwerwiegende Krankheiten wie FSME, Lyme-Borreliose und Ehrlichiose übertragen“, erklärt Dr. Klaus Engelhardt, Neurologe am Bezirkskrankenhaus Reutte. Entgegen vieler Vermutungen fallen die Spinnentiere nicht von den Bäumen, sondern warten meistens an Grashalmen darauf, von vorbeigehenden Personen abgestreift zu werden. Am Geruch, den die Schweißdrüsen absondern, erkennen die Tiere, dass sich ein Warmblüter nähert. Sie klammern sich an der Kleidung der Menschen oder am Fell von Tieren fest und wandern dann über den Körper ihres Opfers, bis sie eine geeignete Stelle zum Ansaugen finden.

Vorsorge ist der beste Schutz

Das Tragen langer Kleidung und sorgfältiges eigenhändiges Untersuchen nach einem Spaziergang im Freien hilft, sich die Tiere vom Leib zu halten. „Entdeckt man eine Zecke am Körper ist die beste Methode das rasche Herausdrehen mit einer Pinzette. Ob nach rechts oder nach links spielt dabei keine Rolle“, so der Facharzt.
Den sichersten Schutz gegen eine der drei gefährlichsten Krankheiten, der FSME, bietet die so genannte „Zeckenschutzimpfung“.
FSME kann nicht nur zu grippeähnlichen Symptomen führen, sondern ruft bei ungefähr zehn Prozent der Infizierten Hirn- und Rückenmarksentzündungen hervor. „Wichtig ist, die Dreifach-Impfung regelmäßig alle fünf Jahre aufzufrischen“, weiß der Neurologe. Daneben gibt es noch zwei weitere durch Zecken übertragbare Krankheiten und zwar die so genannte Lyme-Borreliose und die Humane Granulozytäre Ehrlichiose.
Die Gefahr, nach einem Zeckenstich an Lyme-Borreliose zu erkranken, ist wesentlich größer als die einer FSME-Infektion. Zahlreiche Menschen werden in Österreich jedes Jahr mit den Borreliose-Erregern infiziert. Im Gegensatz zur Frühsommermeningoenzephalitis, kurz FSME, kann man sich bisher noch nicht gegen Borreliose impfen lassen. Umso wichtiger ist es, die Krankheit frühzeitig zu erkennen.

Borreliose erkennen, aber wie?

„Wenige Stunden bis zu drei Wochen nach dem Zeckenstich tritt an der Einstichstelle eine kleine Hautrötung auf. Diese vergrößert sich kreisförmig und verblasst dann in der Mitte. Diese schmerzlose Rötung wird ‚Wanderröte’ genannt. Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Schüttelfrost können den Ausschlag ebenfalls begleiten. Diese Rötung kann ein erstes Anzeichen dafür sein, dass der Erreger beginnt, sich im Körper auszubreiten. Betroffene sollten dann sofort einen Arzt aufsuchen“, betont Engelhardt.
Wird eine Borreliose rechtzeitig und ausreichend mit Antibiotika behandelt, heilt sie meist folgenlos und vollständig aus. In 20 Prozent der Infizierungen wehrt der menschliche Organismus den Erreger rasch ab und es kommt zu keiner Erkrankung.

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