Fam. Gerber steigt am Hahnenkamm groß ein

Die Reuttener Seilbahnen sind Sommer wie Winter für die Region von größter Bedeutung.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

HÖFEN/REUTTE (rei). "Ja, wir übernehmen die Anteile der Sparkasse, der Raiffeisenbank und der Elektrizitätswerke Reutte", bestätigt Peter Gerber, dass sich die Mehrheitsanteile an den Reuttener Seilbahnen schon bald massiv ändern werden. Der Tourismusverband wird der zweite starke Partner im Gesellschaftergefüge bleiben. Mit dabei mit einem kleinen Anteil bleibt auch die Gemeinde Höfen.
Wenn alle Genehmigungen da sind, wird die Familie Gerber künftig 60 Prozent der Gesellschafteranteile halten, der TVB 37,5 Prozent und die Gemeinde Höfen 2,5 Prozent.

Gerber übernimmt Schulden

Der Kaufpreis ist ident mit der anteiligen Übernahme der ausstehenden Schulden. "Wir reden hier von insgesamt rund 3,5 Millionen Euro", sagt Gerber. Davon, dass er die Bahn "geschenkt" bekommen habe, stimme also nicht, zumal in den nächsten Jahren nicht nur die Schulden getilgt werden müssen, sondern auch große Investitionen anstehen.
Gerber: "Wir reden hier nicht über 100 Millionen Euro. Aber es muss vieles getan werden, was einiges an Kosten verursachen wird." Geld, das erst einmal erwirtschaftet muss. Bei der Unternehmerfamilie Gerber sieht man aber Potential.
Die Zahlen der Bahn kennt man nur zu genau, schließlich ist die Reuttener Steuerberatungskanzlei seit vielen Jahren für die Reuttener Seilbahnen tätig und Seilbahn-Geschäftsführer Manfred Wierer ist ein Mitarbeiter von Gerber. Wierer wird übrigens auch künftig als Geschäftsführer tätig sein.

Zahlen bestens bekannt

Gerber: "Wir wissen also bestens um die Situation der Reuttener Seilbahnen Bescheid. Ich denke, mit diversen Investitionen in die Zukunft lässt sich hier einiges machen."
Ganz weit oben auf der "To-do-Liste" steht die Erweiterung der Beschneiungsanlage. Von besonderer Bedeutung im Konzept der Fa. Gerber ist auch die ehemalige Bergstation. Ursprünglich hieß es, diese muss abgerissen und der Bauschutt im Tal entsorgt werden. Nun stehen die Zeichen auf Sanierung. Das Gebäude soll künftig als Hotel genützt werden. Die entsprechenden Verhandlungen laufen. Hier braucht es aber noch die erforderlichen Genehmigungen.
Wenn das erledigt ist, kann man langsam an einen Ausbau des Skigebietes denken. Gerber bestätigt, dass ihm eine Erweiterung in Richtung Lechaschauer Alm vorschwebt. Auch die "blaue Abfahrt" könnte wieder aufleben.
Zuvor möchte man aber noch den Schollenwiesenlift in das Gesamtkonzept einbinden. Der bei Anfängern beliebte Schlepplift gehört derzeit der Gemeinde Höfen. Der "Scholli" soll aber in die Gesellschaft einfließen und mit einem Verbindungslift an die Reuttener Seilbahnen gekoppelt werden.
Viel zu tun also auf, bzw. rund um den Höfener Hausberg. "Ich möchte mich zuerst einmal bei den alten Gesellschaftern bedanken. Sie waren es, die den Hahnenkamm vor dem Konkurs bewahrt haben."

TVB blickt positiv nach vorne

Neben der Familie Gerber bleibt der Tourismusverband Naturparkregion Reutte zweiter großer Gesellschafter. Obmann Hermann Ruepp freut sich über den Einstieg der Familie Gerber, wenngleich er noch nicht zu euphorisch sein möchte: "Zuerst müssen die Verträge her und eine Garantie für die Weiterführung." Prinzipiell hält er es aber für "perfekt" was sich am Hahnenkamm tut. "Dieser Lift ist das Wichtigste in der Region. Sommer wie Winter!"

Genehmigungen müssen her

Seitens der Familie Gerber ist vor Vertragsunterzeichnung wiederum wichtig, dass jene Projekte, die nun angedacht werden (Erweiterung der Beschneiung, Umbau der Bergstation in ein Hotel usw.) auch tatsächlich genehmigt werden. Ist all das umgesetzt, könne es losgehen am Hahnenkamm. "Wir starten, sobald die Voraussetzungen da sind", versichert Peter Gerber.

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