Hiesl: "Klares Ja zum Bau der Spange 3"
Verordnung der Umfahrung ist für zweites Quartal 2015 geplant – Kritiker
machen weiter mobil.
BEZIRK (lenz). Seit Jahren erhitzt die Diskussion um den Bau der Spange 3 die Gemüter. Während die Wirtschaft den Lückenschluss des Südringes fordert, hinterfragen Anrainer und Landwirte die Sinnhaftigkeit des Bauvorhabens. Aller Kritik zum Trotz, erklärte Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl bei einem Bezirksbesuch am 21. November: "Noch in der ersten Jahreshälfte 2015 wird die Trasse verordnet – das wird die Geburtsstunde der Spange 3." Er halte zudem an Variante 1 als "beste und kürzeste Trasse" fest. Damit soll das Rieder Stadtzentrum vom Durchzugsverkehr entlastet, eine Reduktion der Lärm- und Abgasemissionen erreicht und die Entwicklung des Wirtschaftsraumes gesichert werden. Argumente, die bei den Gegnern Kopfschütteln auslösen. Mit dem Verein "Lebensraum Ried Süd-Neuhofen" wollen sie die Spange 3 verhindern. Ihrer Meinung nach lasse sich die Umfahrung verkehrsmäßig nicht begründen, es gebe Alternativen. "Zum Beispiel eine Änderung der Beschilderung. Jetzt wird der Verkehr von Tumeltsham über Vöcklabruck durch die Stadt geleitet. Das zu ändern, wäre ein erster einfacher Schritt", erklärt Schriftführer Manfred Fischer. Hinzu komme, dass das Konzept vor rund 50 Jahren erarbeitet wurde. "Die aktuellen Entwicklungen werden nicht berücksichtigt", kritisiert Fischer. Laut Hiesl werde nach Fertigstellung des neuen Einkaufszentrums eine erneute Verkehrszählung durchgeführt – die Ergebnisse werden aber maximal Auswirkungen auf die Lärmschutzmaßnahmen haben.
Erster Schritt zu Betriebsbaugebiet?
Die Kritik der Gegner richtet sich aber nicht nur gegen ihrer Meinung nach unschlüssige Verkehrszahlen, immer wieder sei auch von einem Betriebsbaugebiet entlang der Trasse die Rede. "In den Plänen vom Land ist teilweise bereits ein Betriebsbaugebiet eingezeichnet, sogar der 'mittlere Knoten' für dessen Aufschließung. Ein solches würde ein zusätzliches Verkehrsaufkommen von rund 4600 Fahrzeugen pro Tag verursachen. Wie passt das mit der angekündigten Verkehrsreduzierung zusammen?", fragt Fischer. Rieds Bürgermeister Albert Ortig hingegen wird nicht müde zu betonen, dass eine solche Umwidmung nicht geplant sei. Der Grundsatzbeschluss für den Bau der Spange 3 im Jahr 2011 wurde unter der Prämisse des Umwidmungsverbotes gefasst. "Gültig ist ausschließlich das, was im Gemeinderat beschlossen wurde. Darin ist von Umwidmungen keine Rede", betont Ortig. Darauf will Fischer nicht vertrauen, denn für eine Umwidmung bräuchte die ÖVP nur eine zusätzliche Stimme. Da sich die FPÖ bereits klar gegen eine Umwidmung des betroffenen Areals ausgesprochen hat, könnten die Grünen im Ernstfall zum Zünglein an der Waage werden.
"Spange 3 widerspricht Leitbild Ried 2020"
Ortig bedaure zwar, dass ein Anschluss an die B143 vorerst nicht weiter stadtauswärts erfolgt, angesichts der ungewissen Zukunft der Hausruckbahn wäre der Bau einer kostspieligen Eisenbahnunterführung aber nicht zumutbar. "Ebenso unzumutbar wäre es im Sinne der Verkehrsentlastung, gar nichts zu tun. Daher ist es richtig, jetzt den ersten Teil der Spange 3 zu verwirklichen." Fischer hingegen verweist auf das Leitbild "Ried 2020". Seiner Meinung nach widerspreche eine Spange 3 den dort gesetzten Zielen. "Im Leitbild ist die Rede von genereller Verkehrsvermeidung und der Minimierung von Beeinträchtigungen für Anrainer. Zudem solle darauf geachtet werden, Grünflächen zu erhalten und neu zu schaffen sowie die Bodenversiegelung möglichst gering zu halten", berichtet Fischer.
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