Müll gar nicht erst entstehen lassen

"Stofftasche oder Korb statt Plastiksackerl" heißt die Devise beim Einkaufen – vor allem auch in der Obstabteilung. | Foto: Robert Kneschke/Fotolia
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BEZIRK (kat). 546 Kilogramm – so viel Müll produziert jeder Einwohner im Bezirk Ried pro Jahr. Und obwohl die Abfalltrennung in der Region gut funktioniert, wäre etwas anderes noch besser für die Umwelt: den Müll gar nicht erst entstehen zu lassen. "Abfallvermeidung ist aber leider leichter gesagt als getan. Wir werden überall mit Verpackungen & Co. konfrontiert. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet jedenfalls das Verhalten beim Einkauf", informiert Gudrun Pichler-Zecha, Abfallberaterin vom Bezirksabfallverband (BAV) Ried. So sollte man darauf achten, nicht zu viel zu kaufen – vor allem bei Lebensmitteln. Weiters sind Mehrwegsysteme besser als Einwegverpackungen. "Mehr Pfand-Flaschen zu verwenden, ist ein sehr wichtiger Punkt in Sachen Müllvermeidung. Leider gibt es aber immer weniger im Angebot", sagt Pichler-Zecha.

Nein zum Plastiksackerl

Wie wichtig es ist, auf Plastiksackerl zu verzichten, darauf machte die Rieder Volksschule 2, Waldmüllerschule, aufmerksam. In einem Projekt bedruckten die Kinder Stofftaschen, die sie ihren Mamas zum Muttertag schenkten. In einem Begleitbrief wurde gebeten, jede Verwendung zu notieren. "233 Mal haben die Eltern der Kinder in einer Woche auf Plastiksackerl verzichtet. Auf ein Jahr hochgerechnet, ergäbe dies 12.000", berichtet Projektleiterin Barbara Seidenbusch von der Waldmüllerschule. Um noch mehr Menschen zu erreichen, verkauften die Schüler die Taschen auch am Wochenmarkt gegen eine freiwillige Spende. Das Projekt "Kleine Schritte für unsere Umwelt" war so erfolgreich, dass es unter dem Motto "Plastik. So ein Mist!" auf ganz Oberösterreich ausgeweitet wurde. "Wir haben mit unserem Projekt auch für den österreichischen Schulpreis angesucht. Es hat gezeigt, wie einfach es ist, auf Plastiksackerl zu verzichten. Vor allem über Kinder funktioniert diese Vermittlung sehr gut. Sie sind kritisch und schauen den Erwachsenen genau auf die Finger", sagt Seidenbusch.

Windeln und Feste

Auch Eltern von Kleinkindern können wesentlich zur Müllvermeidung beitragen – durch die Verwendung von Mehrwegwindeln. "Wegwerfwindeln bilden einen erheblichen Teil des Restabfalls. Was viele allerdings nicht wissen: Der Einsatz von waschbaren Mehrwegwindeln wird vom BAV Ried immer noch gefördert, obwohl die Landesförderung 2010 weggefallen ist", informiert Pichler-Zecha. Windelgutscheine liegen bei den Gemeindeämtern im Bezirk auf. Sie können anschließend in Fachgeschäften eingelöst werden. "Eltern sparen sich damit viel Geld und schonen die Umwelt. Aber während im Jahr 2000 im Bezirk noch 88 Gutscheine eingelöst wurden, ist die Zahl seitdem stark zurückgegangen. In den letzten Jahren waren es nur fünf bis acht Stück", berichtet die Abfallberaterin.

Große Abfallberge entstehen auch bei den Festen im Bezirk. Um hier Müll zu vermeiden, bietet der Bezirksabfallverband einerseits Beratung, andererseits wird der Einsatz von Geschirrmobil, Mehrweggeschirr und Mehrwegbechern gefördert. Zudem stehen Container für die Abfalltrennung zum Ausleihen bereit.

"Stofftasche oder Korb statt Plastiksackerl" heißt die Devise beim Einkaufen – vor allem auch in der Obstabteilung. | Foto: Robert Kneschke/Fotolia
Gudrun Pichler-Zecha, Abfallberaterin vom BAV Ried. | Foto: Hirnschrodt
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