Als die Grenze ihren Schrecken verlor
Der Niedergang des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren verlief ruhig.
KOLLERSCHLAG. Ignaz Märzinger war 1989 am Gendarmerieposten in Sarleinsbach tätig. Er erinnert sich an den Fall des Eisernen Vorhangs noch gut: "Ich war im südlichen Teil des Bezirks tätig. Der Niedergang des Eisernen Vorhangs verlief aber ganz ruhig", erzählt er. "Dennoch dachte man an das Jahr 1968 (Prager Frühling, Anm.) und hoffte, dass nichts Schlimmeres mehr passiert." Der Fall des Eisernen Vorhangs war für die Gendarmen im Bezirk ein Meilenstein in ihrer Dienstzeit. "Über Nacht verlor der Stacheldraht seine Schrecken und die tschechischen Kollegen waren wie gewandelt", erinnert sich Märzinger. Ab diesem Zeitpunkt wurden sogar Dienstbesprechungen mit den Kommandanten der tschechischen Polzei aus dem Grenzraum zu Österreich durchgeführt. "Auch Freundschaften zwischen den Kollegen hüben und drüben entstanden", schildert Märzinger. Die Wochen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fielen in die Advent- und Weihnachtszeit. "Schon aus diesem Grund wurde ein Mitgefühl für die Bevölkerung unseres nördlichen Nachbarn geweckt", sagt Märzinger.
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