Erdäpfel im und auf dem Jausenbrettl

HERZOGSDORF, BEZIRK ROHRBACH (wies). Franz Hauder ist der Obmann der Erzeugergemeinschaft Granitland-Erdäpfel. Zehn Landwirte aus dem Bezirk Rohrbach sowie drei aus Urfahr Umgebung haben sich darin zusammengeschlossen. Sie bauen Bioerdäpfel an und vermarkten diese gemeinsam. Nicht jede Knolle ist eine tolle: perfekt gerade und makellos gewachsen. "Die sind für den Verkauf nicht geeignet und müssen verfüttert oder entsorgt werden", erklärt Franz Hauder. Diese Tatsache hat ihm schon 2013 zu denken gegeben (die BezirksRundschau Rohrbach berichtete).

Idee gegen Plastik
Damals hat er den 1. Bio-Erdäpfelsalat aus dem Mühlviertel auf den Markt gebracht. Obwohl sich der Salat gut verkauft und er ständig geschmacklich verbessert wurde, gibt es noch immer Überschüsse in der Bio-Erdäpfelproduktion. Das hat den findigen Bauern erneut auf den Plan gerufen.

Neuen Kunststoff entwickelt
"Ich habe mich immer geärgert, weil es keine gescheiten Jausenbrettln gibt", erzählt Hauder. Jetzt hat er sich quasi selbst eines "designt". Aus einem umweltverträglichen, biologisch abbaubaren Kunststoff.
Gemeinsam mit Experten der Universität Linz und dem Kompetenzzentrum Wood K-plus hat er diesen Stoff aus Kartoffelstärke und Holzmehl entwickelt. Unter dem Namen "Papaware" möchte er den Kunststoff vermarkten. Dazu hat er die Firma Releva gegründet. Unter dieser Dachmarke soll "Papaware" produziert werden. Hergestellt werden die Produkte in der Firma KVM-Kunststoffverarbeitungs GmbH in Grein. Einige Becher und Jausenbrettln hat Hauder bereits anfertigen lassen. Die Prototypen sind vielversprechend: "Sie sind geschirrspülertauglich und die Rohstoffe für die Herstellung können zu 100 Prozent in Österreich gewonnen werden", freut sich Hauder.

Vertriebspartner gesucht
Ein weiterer Vorteil seiner Erfindung ist, dass sie beitragen kann, den Plastikmüll auf der Erde zu verringern. Vielversprechend war auch die Präsentation seiner Erfindung auf dem Ball der diplomatischen Akademie in Wien Ende Jänner.
Der Schuster selbst bleibt bei seinen Leisten: "Mein Weg mit meiner Erfindung ist jetzt zu Ende. Ich möchte mich wieder verstärkt der Erdäpfelproduktion widmen", sagt Hauder. Deshalb sucht er Vertriebspartner, die Papaware weltweit vermarkten möchten. Egal, ob als Jausenbrett, als Becher oder sonst einem Produkt. Mehr dazu lesen Sie im Zur-Sache-Kasten rechts oder auf www.papaware.at

Zur Sache:
Der Name „Papaware“ ist angelehnt an (Papas = Erdäpfel, spanisch). „Papaware ist natürlich, praktisch, vielseitig verwendbar und zu 100 Prozent biologisch abbaubar“, sagt der Erfinder Franz Hauder. Zudem sind die Papaware-Produkte geschirrspülertauglich. Der Kunststoff wird aus Holzmehl und Kartoffelstärke hergestellt.
Gesucht sind aktuell Handelspartner, die Produkte wie Jausenbretter, Teller, Becher, etc. weltweit vermarkten können. Info: www.papaware.at