Burnout: Wenn genug einfach nicht genug ist
BEZIRK, HASLACH. Burnout – ausgebrannt sein – ist eine Belastungsreaktion auf „krankmachende Verhältnisse“. Beim heutigen immer schneller werdenden Lebenstempo verbunden mit immer höheren Anforderungen an jeden einzelnen, ist dieses Phänomen keine Randerscheinung mehr. Vielmehr kommt Burnout in allen Bereichen und gesellschaftlichen Schichten vor. "Die Folgen für die betroffenen Personen können sowohl psychisch als auch körperlich schwerwiegend sein", weiß Wilhelm Pointner, Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision, aus Altlichtenberg. "Das Burnout-Syndrom weist folgende Merkmale auf: Emotionale Erschöpfung wie chronische Müdigkeit, Schlafstörungen, körperliche Beschwerden oder erhöhte Krankheitsanfälligkeit." Reduzierte Leistungsfähigkeit oder Leistungszufriedenheit wie negative Bewertung der eigenen Arbeit, oder das Gefühl nicht gut genug zu sein kommen vor. Gleichgültige bis negative Gefühle gegenüber Kollegen, Familie und Freundeskreis und damit verbunden ein Rückzug sind ebenfalls Hinweise auf drohendes Burnout. "Burnout ist kein gleichbleibender Zustand sondern ein fortlaufender Prozess. Ausbrennen kann nur, wer auch einmal gebrannt hat“, sagt Pointner. "Danach folgt meist eine Phase des Stillstandes bzw. der Enttäuschungen. Familie und Freundschaften werden vernachlässigt, verbunden mit innerem Rückzug der Person." Am Ende dieses Prozesses sind anhaltende depressive Symptome zu beobachten.
"Leider wird häufig erst zu diesem Zeitpunkt professionelle Hilfe in Anspruch genommen. Es ist anzumerken, dass es immer um einen Ausgleich zwischen Ressourcen und Belastungen geht. Ressourcen können sein: Familie, Freunde und Tätigkeiten die Freude machen (z.B. Kreatives Schaffen oder Sport).
Zur Sache:
Mehr zum Thema Burnout und anderen psychischen Belastungen erfahren Sie bei der Veranstaltung Erste-Hilfe für die Seele am Donnerstag, 27.November, 19.30 Uhr, im Pfarrsaal Haslach.
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