Bezirk hat erstmals 1A-Gemeinde

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BEZIRK (wies). Positiv sticht der Bezirk Rohrbach bei der Studie der Arbeiterkammer hervor, wenn es um den Ausbau der Kinderbetreuung geht. In Aigen-Schlägl werden die Kriterien (siehe Zur Sache) zur Gänze erfüllt. Die Gemeinde ist jetzt "1A", weil die Öffnungszeiten im Kindergarten ausgeweitet wurden. In Hofkirchen und Pfarrkirchen, die bisher C-klassig waren und jetzt B-klassig sind, wurde das Angebot im Kindergarten um das tägliche Mittagessen erweitert. In Julbach ist die Mitbetreuung von Unter-Dreijährigen möglich, daher stieg die Gemeinde in der Bewertung von Klasse B in Klasse A auf. Neun der insgesamt 40 Gemeinden (22,5 Prozent) im Bezirk fallen in die Kategorie "A" und haben sowohl ein Angebot für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder als auch einen Kindergarten mit Mittagessen und Öffnungszeiten von acht Stunden oder noch länger täglich.

Öffnungszeit unzureichend
In 15 Prozent der Rohrbacher Gemeinden gibt es kein Betreuungsangebot für Unter-Dreijährige, in 22,5 Prozent der Orte keine Betreuung für Volksschulkinder. 45 Prozent der Gemeinden bieten kein Mittagessen im Kindergarten und 75 Prozent der Kindergärten haben weniger als acht Stunden täglich geöffnet. Ein weißer Fleck auf dieser Karte – kein Kriterium wird erfüllt – sind Niederkappel und St. Stefan. Von der Gemeinde Niederkappel heißt es dazu: "Unsere Kinderbetreuung ist sehr gut, aber wir erfüllen diese Kriterien nicht, weil wir auch keinen Bedarf dafür haben."

Kritik an Rohrbach-Berg
Kritik übt AK-Präsident Johann Kalliauer auch an Rohrbach-Berg. "Es gibt noch immer vier Bezirkshauptstädte ohne umfassendes Betreuungsangebot." Neben Rohrbach sei das auch in Gmunden, Perg und Schärding der Fall.

Bürgermeister entgegnet
Diese Kritik lässt Bürgermeister Andreas Lindorfer nicht gelten: "Wir fragen regelmäßig bei den Eltern nach. Ein Beispiel: Für die Zeit zwischen Neujahr und 6. Jänner gab es vor kurzem sechs Interessenten. Bei der letzten Umfrage keinen mehr." Wenn es den Bedarf gäbe, sei das Angebot da. Ständig werde es weiterverbessert, aber: "Wir können keine zwei Wochen lang eine Kindergärtnerin sowie eine Helferin stellen, wenn dann nur drei Kinder kommen", gibt er zu bedenken. "Irgendwer muss dafür auch zahlen", ärgert sich Bürgermeister Lindorfer über die Ergebnisse des Kinderbetreuungs-Atlas.

140 Millionen investiert
Dass bei der AK-Studie der Bedarf nicht erhoben wird, kritisiert auch Bildungslandesrat Thomas Stelzer: "Die Festlegung der Öffnungszeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen erfolgt in enger Abstimmung mit den Eltern im Rahmen von Elternversammlungen", sagt er. "Auch Präsident Kalliauer muss endlich akzeptieren, dass eben nicht alle Eltern die gleichen Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf die Betreuungsmöglichkeiten ihrer Kinder haben." 150 Millionen Euro seien seitens des Landes von 2009 bis 2014 zur Verbesserung in Kindergärten, Horte und Krabbelstuben geflossen.

Betreuungs-Landkarte online

Details zum Kinderbetreuungsatlas und einen Überblick über das Abschneiden der Gemeinden im Bezirk Rohrbach finden Sie auf www.ooe.arbeiterkammer.at

Zur Sache:
Als Maßstab für eine mögliche Vollzeitbeschäftigung dient der Vereinbarkeitsindikator für Beruf und Familie (VIF). Er sieht für Kindergärten folgende Kriterien vor:

¶ mind. 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit, werktags Montag bis Freitag
¶ an 4 Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet
¶ Angebot Mittagessen
¶ maximal fünf Wochen pro Jahr geschlossen

Gemeinden, die alle Voraussetzungen erfüllen und darüber hinaus eine Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder anbieten, werden als "1A-Gemeinde" positiv hervorgehoben. Im Bezirk ist das derzeit nur Aigen-Schlägl.

Seit dem Vorjahr hat sich zudem in Hofkirchen, Pfarrkirchen und Julbach das Angebot verbessert, oberösterreichweit war dies in 65 Gemeinden so.

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