"Das war das schönste Neujahrsgeschenk"

Elza Magomadova (r.) floh 2009 aus Tschetschenien. Nun ist sie mit ihrer Tochter Rajana wieder glücklich vereint.
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  • hochgeladen von Helmut Eder

Elza Magomadova (32) ist nach sechseinhalb Jahren Trennung mit Tochter Rajana (14) wiedervereint.

HASLACH (hed). 2009 floh die ausgebildete Lehrerin von Tschetschenien nach Öster-reich. Ihr Mann, mit dem sie mit sechzehn Jahren zwangsverheiratet wurde, ist seit 2002 verschollen. Sie wurde in ihrer Heimat vom Militär verfolgt. Ihre Tochter musste sie vorübergehend zurücklassen. Sie berichtet über ihre Erfahrungen in Österreich.

BezirksRundschau: Sie leben nun 2,5 Jahre in Haslach. Wie haben Sie sich eingelebt?
Elza Magomadova: Ich habe 2013 die Rot-Weiß-Rot-Karte bekommen. Seit dieser Zeit darf ich arbeiten. Ich arbeite im Gasthaus Vonwiller in der Küche. In einem anderen Gasthaus sowie in Rohrbach mache ich Reinigungsarbeiten. Die Leute hier sind überaus nett und unterstützen mich sehr. Auch Nachbarn und Arbeitskollegen helfen mir viel.

Was war für Sie die größte Herausforderung?
Dass ich meine Tochter mit sieben Jahren in meiner Heimat zurücklassen musste. Es war aus finanziellen Gründen nicht möglich, sie auf der Flucht mitzunehmen und außerdem viel zu gefährlich. Meine Gedanken waren immer bei ihr.

Ihrer Tochter in Österreich ein Bleiberecht zu verschaffen, war nicht einfach?
Nein, ich musste viel arbeiten, um das Geld für die Reise zu ersparen. Es war schwierig mit den Papieren: Das Geburtsdatum meiner Tochter war durch einen Beamtenfehler falsch eingetragen. Und ich hatte keine behördlichen Heiratsdokumente, weil man in meiner Heimat nur nach muslimischen Recht verheiratet wird, nicht nach russischem. Die Behörden haben mir lange nicht geglaubt, dass sie meine Tochter ist. Ich musste viermal nach Tschetschenien fahren, was mich viel Geld gekostet hat. Viele Leute und die Beamten der BH Rohrbach haben mir sehr geholfen, alle Dokumente zu bekommen. Ich bedanke mich bei allen sehr sehr herzlich.

Nach Weihnachten war es dann soweit?
Ja, ich habe nach Weihnachten von der Bezirkshauptmannschaft die freudige Nachricht erhalten, dass meine Tochter zu mir kommen darf. Das war für mich das schönste Neujahrsgeschenk.

Haben Sie Kontakt zu Angehörigen in Tschetschenien?
Hauptsächlich zu meinem Vater. Meine Mutter, mein Stiefvater und die Kinder sind ja auch in Österreich und wohnen in Linz.
Was vermissen Sie am meis-ten aus Ihrer Heimat?
Meinen Vater.

Was sind die Zukunftspläne?
Ich möchte alles für meine Tochter tun. Sie geht jetzt in die dritte Klasse der Neuen Mittelschule in Haslach.
Rajana geht sehr gerne in die Schule und möchte Krankenschwester werden. Da muss sie noch viel lernen, vor allem einmal Deutsch.

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