Flüchtlinge trennen Müll
Abfallberater Hannes Sonnleitner informiert Bewohner in Flüchtlingsquartieren über Mülltrennung.
BEZIRK (hed). „Abfälle trennen, Recycling? In unserem Land gibt es das nicht. Warum soll man das eigentlich machen?“, so denken sich Asylwerber aus fernen Ländern, weiß Hannes Sonnleitner, Abfallberater des Bezirksabfallverbandes Rohrbach aus Gesprächen. Kaum in den Flüchtlingsheimen untergebracht, werden sie auch mit der Trennung von Abfällen konfrontiert. "In Österreich trennen wir unsere Abfälle und ihr müsst das auch tun“, wird den Asylwerbern vorgeschrieben. Viele Asylwerber kennen weder eine geregelte Restmüllabfuhr noch eine Mülltrennung. Sie lernen dieses System erstmals in Österreich kennen. „Auch die getrennte Sammlung von Bioabfall ist ihnen zur Gänze unbekannt. Altes Brot, Zitronen- oder Bananenschalen und sonstige Bioabfälle landen daher in der Restmülltonne“, berichtet Sonnleitner. Dass aus diesen Abfällen aber wertvolle Komposterde entstehen kann, ist für die Asylwerber neu. „Dass Rohstoffquellen versiegen, ist für Menschen aus Syrien, Irak oder Afghanistan, deren Hauptanteil der heimischen Wirtschaft aus der Erdölproduktion besteht, schwer vorstellbar“, so Sonnleitner.
Kampagne hat Erfolg
Die Abfallberatung des Bezirksabfallverbandes hat daher eine neue Kampagne gestartet: Hannes Sonnleitner informiert die Bewohner in den verschiedenen Flüchtlingsunterkünften über Abfalltrennung, Wiederverwertung sowie Recycling. „Die Bewohner sind sehr interessiert und es zeigen sich gute Erfolge“. Hannes Sonnleitner sieht in der Aktion auch einen Beitrag zu einer gelungenen Integration.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.