Der Wald ist eine Natur-Apotheke

Christine Stummer bei der Ernte auf der Kräuteralm in Klaffer. | Foto: Foto: privat
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  • Christine Stummer bei der Ernte auf der Kräuteralm in Klaffer.
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KLAFFER (wies).KLAFFER (wies). „Der Wald gibt viel her, das uns zu mehr Wohlbefinden verhilft“, sagt Christine Stummer. Die Kräuterpädagogin hat auch gleich ein Beispiel parat: „Fichtennadeln. Als Tee sind sie sehr hilfreich gegen Frühjahrsmüdigkeit und liefern viele Vitamine nach dem Winter. Außerdem wirken sie entschlackend.“ Aus Fichtennadeln kann man auch einen Sirup machen: „Dafür muss man Maiwipferl nehmen. Jene ein bis zwei Zentimeter langen, jungen Wipferl, auf denen die Kappe noch drauf ist, eignen sich bestens dafür.“ Wer keine Fichtennadeln essen möchte, der kann sie auch als Bad anwenden. „Das öffnet die Bronchien, gerade für Menschen mit Asthma ist ein Fichtennadelbad eine Wohltat“, weiß Stummer.

Im Jahreskreislauf

Auf der Kräuteralm in Klafferarbeitet sie mit ihrem Mann Alfred das Jahr über im Kreislauf der Natur. „Wir ernten auf unseren Wiesen, im Garten und im Wald, was die Natur uns schenkt und bieten Kräuterwanderungen an“, sagt die ehemalige Büroangestellte, die ihren Job vor fünf Jahren aufgegeben hat, um sich ihren Kräuter-Traum zu verwirklichen.

Kostbare Blätter

Zurück zum essbaren Wald: Die jungen Blätter von Linde, Ulme, Birke empfiehlt Stummer aufs Butterbrot zu geben, oder den Salat damit zu ergänzen. Ebenso kosten kann man frische Blätter der Vogelbeere: „Die haben eine feine Marzipannote und liefern sehr viel Vitamin C“, sagt Stummer. Die Vogelbeere gilt auch als Geheimrezept für Sänger und Vielredner: „Wenn man getrocknete Vogelbeeren kaut, bleiben die Stimmbänder elastisch“, erklärt sie. „Wichtig ist aber, dass die Beeren nicht frisch sind, denn da sind sie nicht sehr bekömmlich. Getrocknet oder anders verarbeitet ist es kein Problem.

Frühling ist Sammelzeit

Der Frühling ist auch die richtige Jahreszeit, um Blätter und Blüten von Heidelbeer, Brombeer, Schlehe, Holler, Wildrose, Himbeer und Hagebutte im Wald zu sammeln, zu trocknen und zu einer Teemischung zu verabeiten. Bekannt ist die Kräuteralm auch für ihre Fichtenharzsalbe. „Die hilft gegen Entzündungen, regeneriert und unterstützt bei der Wundheilung“, weiß die Kräuterpädagogin. Von der Birke weiß Stummer, dass sie depressiven Menschen helfen kann. Schon ein längerer Aufenthalt in einem Birkenhain wirkt wie ein Antidepressivum. „Ein Birkentee in Kombination mit Brennnesselblättern zum Beispiel ist ein tolles Mittel zur Entschlackung“, weiß Stummer. Brennnessel-Samen ernten die Stummers für den Winter. „Diese verwenden wir wie Salz und Pfeffer. Wir würzen damit vieles.“

Waldmeister-Likörchen

Wer seine Gäste mit einem exklusiven, natürlichen Begrüßungsdrink überraschen möchte, kann einen Waldmeis-ter-Sahnelikör zaubern (siehe Rezept rechts). „Bitte aber den Waldmeister vor der Blüte ernten, denn da hat er viel mehr Geschmack“, sagt Stummer und warnt: „Vorsicht bei der Dosierung im Tee: Waldmeister ist kumarinhaltig und kann bei empfindlichen Menschen Kopfschmerzen verursachen.“

Sammeln, was man kennt

Generell rät die Kräuterpädagogin beim Sammeln von Kräutern nur mitzunehmen, was man wirklich kennt und eindeutig bestimmen kann. „Es gibt viele Heilpflanzen, aber auch viele Pflanzen, die sehr giftig sind.“ Außerdem ruft sie dazu auf, sorgsam zu ernten, nichts wahllos auszurupfen, damit die Pflanzen weiterwachsen können und auch im nächsten Jahr Früchte bringen.

Zur Sache:

Details zum Jahreskreislauf zur Kräuteralm finden Sie
www.kraeuteralm.at

Rezepttipp aus dem Wald:

Waldmeistersirup:

1 kg Kristallzucker, 1 Liter Wasser, 1 Zitrone (in Scheiben geschnitten), 25 Gramm Zitronen- oder Weinsteinsäure, 3-4 Handvoll Waldmeister. Alle Zutaten in ein Gefäß geben, 48 Stunden kühl und dunkel stehen lassen. Ab und zu umrühren, damit sich der Zucker auflöst. Abseihen, kalt abfüllen und aufbewahren.

Waldmeister Sahnelikör:

200 ml Sahne, 200 ml Naturjoghurt, 200 ml Waldmeistersirup, 200 ml Wodka, 1 Pkg. Vanillezucker. Alle Zutaten verrühren und gut geküchlt genießen.

Christine Stummer bei der Ernte auf der Kräuteralm in Klaffer. | Foto: Foto: privat
S'Wipferl ist ein Salz mit Fichtennadeln. "Das bringt den Waldesduft in die Küche", sagt Stummer.
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