„Das gefährliche Furchtbare – was war und immer wiederkehrt“

Ein Teil des Vortrags zur rechten Szene und NS- Aufarbeitung in Österreich sind auch die mahnenden Symbole des Erinnerns. | Foto: privat
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  • Ein Teil des Vortrags zur rechten Szene und NS- Aufarbeitung in Österreich sind auch die mahnenden Symbole des Erinnerns.
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HASLACH (hed). „Rechte Hasspostings überfluten das virtuelle Netz. 70 Jahre nach Ende des NS-Regimes, des größten Menschheitsrechtsverbrechens, erstarkt die rechte Szene in ganz Europa – so auch in Österreich“, sagt die Haslacher Historikerin Ludmilla Leitner: „Die längst totgeglaubten Geister der Vergangenheit melden sich, sie durchlöchern das menschenrechtsbeseelte Netz der europäischen Demokratien“. NS-Aufarbeitung und Nationalsozialismus sind auch die Themen eines Vortrages im Pfarrsaal Haslach am Samstag, 22. Oktober, 20 Uhr.
Im ersten Teil beschäftigt sich Leitner mit der wiedererstarkenden rechten Szene. „Die ,neue rechte Szene' zeigt sich sehr inhomogen und diffus und ist oft sehr schwer zuzuordnen. Gerade in Wien rücken identitäre Gruppen – kurz: „Identitäre“ – immer mehr in den Mittelpunkt. Politikwissenschaftler ordnen die Gruppe durchgängig als eine Spielart des Rechtsextremismus ein“, erklärt Leitner. Welcher Codes, Symbole, Kleider und Musik oder Kfz-Kennzeichen sich die rechtsextreme Szene bedient, möchte die Historikerin aufzeigen. „Ich will die Leute sensibilisieren, solche Zeichen zu erkennen, um aktiv dagegenzuwirken.“ Im zweiten Teil widmet sich die Historikerin der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Österreich von 1945 bis heute. Diese sei laut Leitner eine diffuse Geschichte von Verdrängung, Opferthese, kollektiver Schuld und bleibender Verantwortung.

Zaghafte Entnazifizierung

„Österreich schlüpfte in die Opferrolle. Die Entnazifizierung erfolgte im Vergleich zu Deutschland sehr zaghaft. Viele Jahre wurde die Thematik verdrängt. Erst mit der Waldheim-affäre im Jahre 1986 erfolgte eine Zäsur und schrittweise Aufarbeitung“, sagt Leitner. Im dritten Teil des Abends möchte sie sich den mahnenden Symbolen des Erinnerns widmen, wie eben auch dem Memorial Mauthausen in seiner Neukonzeption. „'Tod durch Arbeit' war der Leitspruch von Mauthausen“, erklärt Leitner. „Anhand von Einzelschicksalen sollen Besucher das Geschehene aufarbeiten. Die Historikerin lädt auch zu einer Fahrt nach Mauthausen ein (siehe zur Sache).
„Auch wenn sich die Geschichte nicht wiederholt, die Fragen nach gesellschaftlicher Verantwortung, nach einer „Vergessensschuld“ bleiben in jeder Generation. Die Gedenkstätten sind solche mahnenden Symbole des Erinnerns“, sagt Leitner: Bannen wir die neu erwachten Geister der Vergangenheit – mit aller Kraft, unermüdlich, entschlossen!“

Zur Sache:

Vortrag, Samstag 22. Oktober, 20 Uhr im Pfarrsaal Haslach
Exkursion Gedenkstätte Mauthausen
Samstag, 29. Oktober, Abfahrt: 9.30 Uhr Parkplatz vor der NMS Haslach
Anmeldung für Exkursion: Katholisches Bildungswerk Haslach lorenzgudrun@hotmail.com

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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