Flüchtlinge schaffen neue Beschäftigung
Ein nachahmenswertes Beispiel für die Integration von Flüchtlingen gibt es in St. Stefan.
ST. STEFAN (hed). „Mit dem Geld für die Grundversorgung für Flüchtlinge kann die Pfarre neben der Versorgung auch noch zwei geringfügig Angestellte finanzieren. Davon profitieren die Gemeinde und besonders die Flüchtlinge“, berichtet Bürgermeister Alfred Mayr: "Unsere Flüchtlinge konnten sich so gut in das Ortsleben integrieren. Die Kinder besuchen Volksschule und Kindergarten im Ort. Die Erwachsenen übernehmen anstehende Instandhaltungs-, Pflege- und Gartenarbeiten in der Gemeinde.“
Familien im Pfarrhof
Betreut werden die Flüchtlinge von Regina Kagerer und Lene Prammer, die jeweils zehn Stunden geringfügig bei der Pfarre beschäftigt sind, finanziert mit dem Geld der Grundversorgung. Aktuell betreuen sie die Familie Zaid Rauf aus dem Irak und die Familie Huseyini aus Afghanistan, die im Pfarrhof untergebracht sind. Kahled Al Kadi aus Syrien übersiedelte nach positivem Asylbescheid mitsamt Familie in eine Ortswohnung.
Pfarrhof wieder beleben
Begonnen hat alles im Herbst 2014: Der Pfarrgemeinderat mit Pfarrgemeinderats-Obmann Reinhold Neubauer und Pfarrer Stephan Prügl wurde aktiv und beschloss, den leerstehenden Pfarrhof zur Verfügung zu stellen. Das Konzept mit geringfügiger Anstellung von Personen wurde dem Land und der Diözese vorgelegt und in Folge genehmigt. „Viel Unterstützung gab es dabei von Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner und unserem Bürgermeister Alfred Mayr“, erklärt Neubauer. Pfarre und Gemeinde schickten gemeinsam einen Informationsbrief an die Bevölkerung. Im September des Vorjahres begannen die Adaptierungsarbeiten im Pfarrhof mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde und unter Einbindung heimischer Betriebe.
"Geben Modell gerne weiter"
„Dank des großen Engagements der Bevölkerung konnten die Familien im Oktober einquartiert werden“, freuen sich die Initiatoren. Zu den Aufgaben der Betreuer: „Wir unterstützen bei alltäglichen Routinearbeiten, helfen bei schulischen Angelegenheiten und Arztbesuchen und helfen bei der Mülltrennung “, berichtet Regina Kagerer. Sie sind auch die Kontaktpersonen zur Bevölkerung und zu den Vereinen. „Unsere Betreuerinnen leisten überdies viele ehrenamtliche Stunden“.
Unterstützt werden sie von fünf ehrenamtlichen „Deutschlehrern“ unter Koordination von Elisabeth Huala. Weitere Betreuung gibt es auch durch die Volkshilfe. „Einzigartig an unserem Projekt mit 'geringfügiger Beschäftigung von Personen' ist die hervorragende Kooperation von Pfarre und Gemeinde und die große Unterstützung der Bevölkerung“, sagen Neubauer und Mayr. „Das ist ein Beispiel für gelungene Integration auf Ortsebene. Wir geben unser Modell gerne weiter“, sagen die Verantwortlichen.
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