Leitplanke gestreift – mit blutigem Ellbogen zur Siegerehrung

Andreas Gangl
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260 Piloten trafen sich zu den Vollgasfestspielen: PS-Asse baten in Landshaag zum Frühjahrskonzert

ST. MARTIN. Auf einer Landstraße mit einem Schnitt von 182 km/h zu fahren – für viele unvorstellbar. Mit dieser Durchschnittsgeschwindigkeit prügelte Wolfgang Gammer 2015 sein Motorrad in 1:12:014 Minuten beim Bergrennen von Landshaag nach St. Martin hinauf. Diese Zeit auf der 3260 Meter langen Strecke noch zu knacken, schien unmöglich. Trotzdem schafften es am Samstag bereits einige Piloten im Training zum Bergeuropameisterschaftslauf.

Hundertstel Krimi

Am Sonntag gings dann richtig zur Sache: Bestzeiten am laufenden Band. Der Vorjahressieger zündete seine BMW-Rakete und legte mit einer Zeit von 1:10:442 Minuten die Latte für die Konkurrenz hoch. Mit 1.09:442 (Schnitt unglaubliche 186,3 km/h mit stehendem Start) brannte dann schließlich Andreas Gangl mit seiner Suzuki einen neuen Rekord in den Mühlviertler Asphalt. Schildert er seinen Höllenritt, wird klar: Dieses Rennen ist nur etwas für absolute Könner: „ Im Rechtsknick, an der schnellsten Stelle, hat mich plötzlich der Seitenwind erfasst. Ich habe die Leitplanke gestreift. Es hat einen Rumpler gemacht. Ich habe geglaubt, es hat mir den rechten Arm weggerissen.“ Mit einem Loch in der Lederjacke und einem blutigen Ellbogen ging er dann zur Siegerehrung. Nach zwei Läufen reichte es dann hinter Sieger Wolfgang Gammer zu Rang zwei.

Wind als Spielverderber

Ebenfalls von einer plötzlichen Windböe erfasst wurde der Rohrbacher Harry Jungwirth kurz vor dem Ziel: „Ich musste das Gas wegnehmen, sonst wäre ich in die Botanik gefahren“. Nach diesem Zeitverlust zeigte die Anzeigetafel dann schließlich Platz 13 in der Superbike Klasse für ihn an.

Bürgermeister im Seitenwagen

Ebenso gewaltig am Gasgriff drehte der Julbacher Bürgermeister Johannes Plattner. Mit „Schmiermaxe“ Franz Hamminger reichte es mit seinem Windley Gespann in der Beiwagenklasse zu Rang zwei. Weniger Glück hatte ein anderer „Schmiermaxe“ aus Julbach. Stefan Trautner war nach seinem Unfall im Vorjahr zum ersten Mal mit Fahrer Josef Sattler wieder unterwegs.

Wohnraum statt Hubraum für Trautner

Sein erstes und einziges Rennen heuer (Hausbau geht vor) endete nach einer überzeugenden Vorstellung im Training frühzeitig. Ein „Rennurgestein“ trieb es auch wieder auf die Spitze. Der Grammastettner Bauingenieur Toni Rechberger zog vor dem Bergsausen Bilanz: 35mal am Start, zwei Gesamtsiege, ein Klassensieg, vier Stürze (davon drei an derselben Stelle, am Waldeingang). Für heuer peilte der 56-Jährige mit seiner betagten Suzuki („Sie ist alt, passt daher gut zu mir“) einen Top-Ten-platz an. Es hat knapp nicht gereicht: Platz elf in der Superstock 1000 Abteilung. Tapfer gekämpft hat auch eine Renn-Amazone: Tanja Bürscher aus Haslach. Die Fachlehrerin drehte mutig am Gasgriff und wurde im Training pro Lauf um drei Sekunden schneller. Schließlich erhielt sie den Pokal für den Sieg in der Damenwertung.

Laserpistole am Dienstag, High Speed Messung am Sonntag

Wo sonst manchmal Polizisten auf Flitzer warten, fand diesmal die Messung der Höchstgeschwindigkeit statt: Kurz vor der Tafel „Ortsende Landshaag.“ Sagenhafte 213,9 km/h schaffte Andreas Gangl dort – den Führerschein hätte er dann für länger Zeit abgeben können, wäre die Strecke nicht gesperrt gewesen.

Ergebnisse unter: http://www.bergrennen.at/

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