Markus Schiffners Flugkurve zeigt steil nach oben

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"Ein wilder Hund solltest du schon sein, willst du Skispringer werden."

ADLERHORST OBERKAPPEL (gawe). Nach den guten Ergebnisse im heurigen Winter tauchte Markus auf dem Radar des Nationaltrainers auf: „Ich bin fix im österreichischen A-Kader“, freut er sich über seine bisher beste Saison im Skispringerzirkus. Heißt auch: Sprung in die Liga der Superadler und fixe Teilnahme an der Vierschanzentournee. Ein dritter Platz im Continentalcup (Engelberg/ Schweiz) und zweimal Platz zwei in Sapporo (Japan) und Chaikovsky (Russland) waren die Highlights seiner Höhenflüge heuer. Im Weltcup zeigte der Flugschreiber Platz 24 in Engelberg. In Österreich schätzt sich Markus Schiffner momentan leistungsmäßig auf Platz sechs unter den Spitzenspringern ein.

Absprung entscheidend

„Wenn ich am ,Zitterbalken' sitze, gehe ich mein Konzept, das ich mit meinem Trainer entwickelt habe, noch einmal durch.“ Angst hat der 23-Jährige dabei keine, eine gewisse „Grundnervosität“ ist aber schon vorhanden. „Ich habe Respekt vor der Höhe. Fürchtest du dich aber, hast du auf der Schanze nichts zu suchen.“

Abheben und fliegen

Die Momente vor dem Abheben: „Der Trainer muss sich an die Ampel halten, die von der Jury gesteuert wird. Bei rot passiert nichts, bei gelb gehe ich auf den Balken und habe dafür im Normalfall zwölf Sekunden Zeit um rein zugehen und meine Bindung zu kontrollieren. Dann kommt grün und der Trainer hat zehn Sekunden Zeit, das Startsignal mit der Flagge zu geben. Bist du nach den zehn Sekunden nicht weggefahren, bedeutet das automatisch eine Disqualifikation.“ Dann kommt eine richtige Stresssituation: „Im Anlauf geht es vier Sekunden gleich mal 100 Meter oder mehr im Winkel von 37 Grad nach unten, das Ganze mit ca 95 km/h“, beschreibt „Schiffi“ die ersten Momente vor seiner Luftfahrt. Jetzt kommt der entscheidende Moment, wenn er von der Hocke in die Flugposition wechselt: „Der schnelle Übergang von der Abfahrtsposition in die Flugphase bringt Weite. Einen halben Meter nach dem Schanzentisch solltest du die Beine schon gestreckt haben.“

Richtig geil!

Dann kommen die drei, vier Sekunden, „für die es sich zu springen lohnt“: „Hast du eine gute Flughaltung gefunden versucht du dich zu strecken und eine möglichst große Angriffsfläche für den Wind zu bieten. Das Fliegen ist richtig geil – Genuss pur.“ Die paar Sekunden erscheinen dem Adler dann wie fünf Minuten: „Es gibt nichts Geileres, als wenn die Linien am Aufsprung unter dir vorbeifliegen.“ Schafft er es, möglichst viele dieser Linien zu überspringen, sind die Chancen auf einen Spitzenplatz intakt. Manchmal fliegt der 60 Kilogramm schwere Athlet auch etwas länger, so wie beim Schifliegen in Vikkersund – mit 188 Meter war das zugleich auch sein weitester Flug. Das Fluggerät: Fischer Sprungschi, 254 Meter lang, ein Kilogramm leicht – Verbrauch: vier Paar pro Saison.

Zehn Anzüge pro Saison

Auch wichtig: Der maßgeschneiderte Sprunganzug – wird mit der Zeit etwas luftdurchlässiger – gibt weniger Auftrieb – Verbrauch daher zehn Stück pro Saison. Wichtig ist für den ehemaligen Junioren- und Jugendstaatsmeister auch seine mentale Stärke: „Ich arbeite mit meinem Mentaltrainer sehr hart und effizient um in diesen Bereich immer besser zu werden.“

Fanclub feuert an

„Der Sommer-Grand Prix auf meiner Heimschanze in Hinzenbach ist für mich ein besonderes Highlight. Ich springe sehr gerne auf der Schanze, mich kennen viele Leute und es sind viele Fans hier. Speziell über die Leute aus meiner Heimatgemeinde Oberkappel freue ich mich besonders. Sie feuern mich so stark an, wie sie können.“ Auch Freundin Katharina zittert an der Schanze mit.

Härte zu sich selbst ist gefragt

Befragt nach den Eigenschaften eines guten Springers, kommt prompt die Antwort: „Ich habe schon immer Adrenalin-Situationen geliebt. Mir kann nichts zu schnell oder gefährlich sein. Vielleicht ist das der Reiz am Skispringen. Keine Attraktion ist für mich so ,Adrenalin aufbringend' wie Skispringen. Ein wilder Hund solltest du schon sein.“ Sein Fernziel: „Irgendwann will Ich der beste Skispringer sein, und sei es nur für einen Tag.“

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