Auf die Matura folgt eine Lehre

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BEZIRK (anh). Matura, was nun? Eine Frage, die sich viele Jugendliche stellen. Eine Frage, die sich auch Carmen Weidinger vor zwei Jahren stellte, als sie die HLW-Matura endlich in der Tasche hatte. Doch während sich die meisten Absolventen einer höheren berufsbildenden Schule entweder für ein Hochschulstudium oder den direkten Einstieg ins Berufsleben entscheiden, wählte die Haslacherin einen eher ungewöhnlichen Weg: Sie startete eine Lehre. "Ich wollte nicht ewig studieren sondern so schnell wie möglich ins Arbeitsleben einsteigen", erinnert sich die 21-Jährige zurück. Berufserfahrung sei ihrer Meinung nach schließlich wichtiger als so manch einer zu glauben vermag. Trotzdem wollte sie auch noch etwas Neues lernen. Eine Lehre verknüpft beide Aspekte und schien daher für Carmen Weidinger genau das Richtige zu sein. Doch welcher Lehrberuf könnte passen? Etwas Kreatives sollte es sein für die 21-Jährige sein und im Bereich Marketing sollte die Tätigkeit angesiedelt sein.

Allgemeinbildung ist Trumpf

Mittlerweile befindet sich Carmen Weidinger bereits im zweiten Lehrjahr des Berufes "Medienfachfrau für Marktkommunikation und Werbung" bei der Firma Loxone Electronics in Kollerschlag. Mit ihrer Entscheidung ist sie zufrieden. "Es kommt natürlich darauf an, inwiefern man an einen Verdienst gebunden ist", gibt sie zu verstehen und erklärt: "Sofern das Geld 'keine große Rolle spielt' und man ohne Weiteres ein paar Jahre mit nur wenig Gehalt auskommen kann, ist eine Lehre nach der Matura gar kein Problem. Außerdem freut sich das magere Maturanten-Börserl auch schon über die Lehrlingsentschädiung." Ein Hochschulstudent hätte zudem ebenfalls einige Zeit lang kein geregeltes Einkommen. Was die finanzielle Ausgangslage betrifft, gibt es also zwischen den beiden Bildungswegen keine großen Unterschiede.
Anders sieht es in puncto Erfahrungen aus: "Nach 14 Schuljahren ist man reifer, erfahrener und auch selbstbewusster. Ich denke, dass es einem 18- bzw. 19-Jährigen leichter fällt sich für den richtigen Job zu entscheiden als beispielsweise einem 15-Jährigen", meint die Haslacherin und ergänzt: "Die solide Allgemeinbildung, die man als Maturant im Gegensatz zu jüngeren Lehrlingen hat, ist außerdem noch das 'Zuckerl oben drauf' und bringt bestimmt nur Vorteile – berufliche wie private."

Den Ideen (flexiblen) Raum geben

Die Tätigkeiten einer Medienfachfrau unterscheiden sich von Betrieb zu Betrieb. Im Falle von Carmen Weidinger und der Firma Loxone Electronics sind es folgende Aufgaben, die die Haslacherin tagtäglich zu bewältigen hat: Konzipieren von Werbemaßnahmen für neue Produkte, Erstellen von Newslettern, Blogs, Shoptexten und Website Content, Planen und Managen von Projekten, Betreuuen der Website. Ein moderner Arbeitsplatz auf dem neuesten Stand der Technik ist dafür Grundvoraussetzung. "Wir bieten unseren Mitarbeitern flexible Arbeitsplätze mit Rückzugsmöglichkeiten", verrät die Geschäftfsführung. Braucht Carmen Weidinger also etwa zum Texten ihre Ruhe, so kann sie es sich mit ihrem Laptop auch in anderen Ecken des Firmengebäudes gemütlich machen und dort an ihren kreativen Ideen feilen. Dass ein so moderner Arbeitsplatz mitten im Grünen keine Selbstverständlichkeit ist, wissen sie und ihre Kollegen zu schätzen.

Carmen, übernehmen Sie (Verantwortung)!

Für den Lehrberuf Medienfachfrau für Marktkommunikation und Werbung müsse man laut der 21-Jährigen großes Interesse für das Medium Internet mitbringen sowie tägliches Arbeiten mit und am PC mögen, Erfahrungen mit diversen Programmen vorweisen können, organisatorisches und schreiberisches Talent haben und selbstständig und kreativ sein. Denken im großen, internationalen Stil sei ebenfalls gefragt. Im Gegenzug dafür würde man eine zukunftsorientierte und abwechslungsreiche Marketing-Ausbildung erhalten. "Unsere Lehrlinge bekommen von uns große Verantwortung übertragen und dürfen bereits während ihrer Ausbildung eigenverantwortlich Projekte abwickeln", berichtet die Geschäftsführung. Die Möglichkeit, eigene Ideen umsetzen zu können, verbunden mit dem großen Vertrauen seitens der Chefs, sieht auch Carmen Weidinger als klaren Pluspunkt. "Mein Job fordert mich jeden Tag aufs Neue – auf positive Art und Weise", sagt sie abschließend.

Zum Lehrberuf Medienfachfrau

Berufsbezeichnung: Medienfachfrau für Marktkommunikation und Werbung
Dauer: 3,5 Jahre
Berufsschule: in Linz

Zu Loxone Electronics

Gründung: 2009
Mitarbeiterstand: 250 (Stand 06/2015)
Umsatz: 25 Millionen (2014)
Exportquote: 70%
Zahlreiche Kooperationen mit nahmhaften Unternehmen
Vielfach ausgezeichnet von verschiedensten Institutionen
Derzeit werden in der Firma Loxone Electronics sieben Lehrlinge in den Bereichen Marketing, Support, Administration, Buchhaltung und Software ausgebildet. Für 2016 werden wieder einige Lehrlinge gesucht.

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In der Firma Loxone in Kollerschlag werden momentan sieben Lehrlinge ausgebildet. | Foto: Foto: Loxone
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